Nach der umstrittenen Zulassung von Glyphosat in Europa sollen Genehmigungen für Lebensmittel und Pflanzenschutzmittel künftig transparenter werden. Auf einen entsprechenden Kompromiss einigten sich in der Nacht auf Dienstag Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments. Die Einigung soll sicherstellen, dass die für die Zulassung herangezogenen Studien verlässlich und unabhängig sind.
Alle vorliegenden Studien müssen zugänglich gemacht werden
Der Kompromiss sieht vor, dass die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa bei der Zulassung von Produkten vorab über alle vorliegenden Studien informiert wird. So soll Herstellern die Möglichkeit genommen werden, unliebsame Studien unter Verschluss zu halten. Bei Zweifeln an den von den Firmen erbrachten Nachweisen soll die Behörde auch selbst Studien in Auftrag geben können. Bürger sollen ebenfalls Zugriff auf die Studien bekommen.
Nur in besonderen Fällen können Informationen geheimgehalten werden - etwa, wenn deren Veröffentlichung den Firmen gravierenden wirtschaftlichen Schaden zufügen könnte. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen formell noch das EU-Parlament und der Rat der Mitgliedstaaten grünes Licht geben.
Chemischer Pflanzenschutz: Was ist künftig noch erlaubt?
Immer mehr Pflanzenschutzmittel verlieren ihre Zulassung, Resistenzen nehmen zu. Gleichzeitig wächst der Bedarf nach mehr Nahrung von weniger Fläche. Die Landwirtschaft steht vor einem Dilemma. Wie kann sie künftig mit weniger Pflanzenschutz noch wirtschaften? Mit dieser Frage haben wir uns für das Titelthema der Märzausgabe von agrarheute für Sie beschäftigt.
Darin finden Sie auch eine übersichtliche Grafik, wie die Genehmigung von Wirkstoffen und Pflanzenschutzmitteln in Deutschland und Europa ablaufen.
Die Ausgabe mit dem Titel "Was ist künftig noch erlaubt?" finden Sie am 22. Februar in Ihrem Postfach.