EU-weit darf Glyphosat in den kommenden fünf Jahren weiter eingesetzt werden. Viele Mitgliedsländer stricken aber jetzt an länderspezifischen Verboten. So fordern etwa Frankreich, Griechenland, Slowenien, Luxemburg, Belgien und Malta einen Ausstiegsplan und Studien zu Risiken und Alternativen.
Union und SPD wollen Ausstieg
Auch in den Berliner Sondierungsgesprächen ist der herbizide Wirkstoff Thema. Union und SPD sind sich einig, den Einsatz im Fall einer neuen gemeinsamen Regierung mit nationalen Regeln beschränken zu wollen. In einem Entwurfspapier der zuständigen Sondierungsgruppe heißt es: „Wir werden mit einer systematischen Minderungsstrategie den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich einschränken, mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden.“
Beide Parteien wollen dazu Alternativen entwickeln und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln „umwelt- und naturverträglich“ regeln. Das soll aber unter Einbeziehung der Landwirtschaft passieren. Nötige rechtliche Rahmenbedingungen sollen mit dem EU-Recht zusammenpassen.
Es scheint wenig wahrscheinlich, dass Glyphosat nach der Gnadenfrist von fünf Jahren weiter zugelassen bleibt. Jetzt gilt es, alternative Verfahren zu entwickeln.
Behörden sollen schneller arbeiten
Was Praxis, Beratung und Hersteller aufhorchen lassen dürfte: Die deutschen Zulassungsbehörden, die derzeit für einen enormen Rückstau an Mittelzulassungen verantwortlich sind, sollen mit mehr Personal ausgestattet werden. Das soll die Verfahren beschleunigen.
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