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Agrarwetter: Regen und Wärme lassen Grünland sprießen

Der Spätsommer von Mitte August bis Mitte September ist der beste Zeitpunkt, um lückenhaftes Grünland mit einer Nachsaat wieder fit zu machen. Die zu erwartenden Niederschläge dürften das Gras gut wachsen lassen.
am Freitag, 25.08.2023 - 11:25 (Jetzt kommentieren)

Die Hitzewelle ist vorbei. Mäßige Temperaturen und Niederschläge bremsen zwar die Bodenbearbeitung, sind aber gut für Grünland-Nachsaat.

Ein Tief, das von Großbritannien kommt, macht der Hochdrucklage von dieser Woche ein Ende und bringt kühlere Temperaturen sowie Niederschläge mit sich. Die Hitzewelle ist vorbei und Maximaltemperaturen erreichen keine 30 °C mehr. Ein weiteres Tief über Italien sorgt ab nächster Woche vor allem im Süden für weitere Niederschläge.

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Wochenende noch mäßig warm, aber regenreich: Grünland-Nachsaat

Am Samstag wird es zwischen 20 bis 27 °C warm, wobei es im Südwesten am wärmsten ist, und im Nordosten am kältesten. Am Sonntag werden sich die Maximaltemperaturen dann im ganzen Land um die 20 bis 23°C befinden, wobei es einige kühlere Stellen gibt, z.B. im Süden wo es zum Teil nur noch 16 °C warm wird. Das ganze Wochenende über wird es fast überall regnen, mit Ausnahme von ein paar Regionen im Zentrum. Im südlichen Teil des Landes fallen die Niederschläge heftiger aus.

Sofern die Böden befahrbar sind, ist das ein guter Zeitpunkt für die Grünland-Pflege. Wenn das Grünland geschädigt ist, dann ist der Spätsommer von Mitte August bis Mitte September der beste Zeitpunkt zur Nachsaat, vor allem bei einem Lückenanteil unter 50 Prozent. Bei mehr als 50 Prozent Lückenanteil sollte eine Neuansaat erfolgen. Bei den Temperaturen und Niederschlägen kann das Gras gut wachsen und sich etablieren.

Bodenbearbeitung: Kühl und trockener zum Wochenstart

Die Bodenbearbeitung nach der Ernte muss wohl erstmal noch warten, aber schon zum Wochenstart könnte es im Nordosten und in der Landesmitte besser werden, denn hier könnte es trocken bleiben. Im Süden bleibt es kühl mit maximalen tageswerten zwischen 14 bis 17 °C, während es im nördlichen Teil immer noch bis 20 °C werden kann. 

Der erste Bearbeitungsgang sollte unter trockenen Bedingungen so flach wie möglich erfolgen. Bei einer sehr flachen Bearbeitung werden auch Unkräuter und Ungräser effizient reduziert. Die meist sehr kleinen Samen von Ungräsern und Unkräutern benötigen nur wenig Wasser zum Keimen. Zwar gehen die Samen nach dem Ausfall in die Keimruhe. Diese ist aber vor allem bei warmen und trockenen Bedingungen während der Abreifephase weniger stark ausgeprägt und wird abgebaut, sofern die Samen unter trockenen Bedingungen direkt auf der Bodenoberfläche oder in geringer Tiefe verbleiben.

Mäßig warm und trocken: Kartoffel- und Zwiebelernte in Aussicht

Am Mittwoch wird es im Süden wieder wärmer und die Maximalwerte erreichen im ganzen Land wieder um die 20 bis 23 °C. Es dürfte in weiten Teilen des Landes trocken bleiben. Ähnlich sieht es auch am Donnerstag aus. Wo es nicht regnet, könnte im Grünland nochmal Silage gemacht werden. Dafür sollte es warm, aber nicht zu heiß sein. Milchsäurebakterien mögen es warm. Klettern die Temperaturen aber zu hoch, lässt sich zu trockenes Gras wesentlich schlechter verdichten, was dann einen schlechteren Gärverlauf und häufig auch Nacherwärmungen zur Folge hat. Mit Anwelkgraden von über 40 % wird das Futter zu trocken.

Erste Landwirte können auch schon an die Ernte von Zwiebeln und Kartoffeln denken. Die Temperaturen sind dafür ideal und der Boden sollte locker und trocken sein. Dann lässt sich das Substrat gut lösen, und die Kartoffeln recht sind sauber. Ein Tag ohne Regen ist deswegen zu bevorzugen und steht auch in Aussicht.

Mit Material von meteomatics

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