Wegen zunehmender Wetterextreme müssen viele Betriebe mit Futterknappheit rechnen. Deutschlandweit kommt es immer häufiger zu starken Ertragsminderungen oder deutlichen Einbußen in der Futterqualität. Die Grundfutterversorgung gilt daher vielerorts immer öfter als gefährdet.
Teff ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser. Sie gilt als kleinkörnigtes Getreidegras. Die Sorte Teff-Gras aus dem GreenStar‐Programm der Firma Tilco‐Alginure im holsteinischen Reinfeld will Futterlücken schließen. Die Zwerghirse lässt sich zum Beispiel im Anschluss an eine früh räumende Ganzpflanzensilage (GPS) anbauen.
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Diese Vorteile hat Zwerghirse als Zweitfrucht bei Futtermangel
Das sogenannte Teff Gras ist laut Anbieter eine schnell wachsende Zwerghirse, die relativ trockentolerant und überdies recht schmackhaft sei. Sie vereine hohe Erträge mit einer guten Futterqualität, so die Union Agricole Holding. Zu dem Verbund gehören Firmen wie Schaumann, Gerswalder Mühle, Ligrana oder Gut Hülsenberg.
Die Zwerghirse lässt sich als Zweitfrucht auf dem Acker für den Feldfutterbau nutzen. Das kann sich vor allem dann lohnen, wenn wie vielerorts in den Vorjahren wieder extreme Dürre auch auf Wiesen und Weiden auftritt.
Teff-Gras als Heu, Silage oder Frischfutter nutzbar
Wegen ihres relativ raschen Wachstums eignet sich Zwerghirse etwa als Zweitfrucht. Bei mehrmaliger Schnittnutzung ist Heu, Silage oder Frischfutter möglich. Eine Mantelsaat von Teff-Gras vereinfacht laut Firmenangaben die Aussaat der eher kleinen Samenkörner.
Warum Teff auch Zwerghirse genannt wird, zeigt der Vergleich zu Weizen: Ein einzelnes Weizenkorn ist etwa so groß wie 150 Teff-Körner. Nach Züchterangaben friert das Teff-Gras im Winter sicher ab. Insgesamt scheint es geeignet zu sein, um Futterlücken zu schließen.
Zwerghirse auch für die Humanernährung ein Thema
Die winzigen Teff-Körner liefern durchaus Energie. Sie enthalten viele Nährstoffe, etwa lebensnotwendige Fettsäuren. Damit sind sie für eine pflanzliche Fütterung von Interesse.
Das gilt auch für die Humanernährung. Teff ist traditionell eine wichtige Nahrungsquelle zum Beispiel in Nordafrika, Äthiopien oder Eritrea. Dort wird es häufig angebaut. So können etwa Menschen mit Unverträglichkeit für Gluten, sogenannter Zöliakie, problemlos Teff-Mehl konsumieren. Teff-Getreidegras ist glutenfrei.
Die Nachfrage nach Teff-Gras steigt global mittlerweile. So ist die Zwerghirse im Naturkosthandel mittlerweile in vielen Bioläden zu finden.
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