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Grundfutter

Fehlende Wärme: Folgen fürs Grünland

am Freitag, 29.04.2016 - 14:30 (Jetzt kommentieren)

In den letzten 14 Tagen gab es in manchen Regionen aufgrund der niedrigen Temperaturen kaum einen Wärmesummenzuwachs im Grünland. Worauf gilt es, jetzt zu achten?

Der Mittelwert von Tagestiefst- und Tageshöchsttemperatur muss über 6 ° K liegen, um ausreichend Pflanzenwachstum zu motivieren, heißt es im aktuellen Futterrat des Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG Sachsen). Deshalb scheinen der Ertragszuwachs und die Futterwertveränderung auf dem Grünland in und im ersten Feldfutter des Jahres 2016 nahezu still zu stehen.

Doch sei zu beachten, dass Übergang von der vegetativen in die generative Wuchsphase und damit die Nutzungselastizität hauptsächlich über die Tageslänge gesteuert wird. Dies bedeutet, dass zwar kaum Masse zuwächst, aber der Fasergehalt doch um 3 - 5 g je kg Trockenmasse steigen kann. Das Fenster für den optimalen Zeitpunkt des ersten Grünlandschnittes 2016 werde deshalb im Freistaat extrem kurz geöffnet sein.

Grünland: So sieht es in Sachsen im Moment aus

Die Prognosen stimmen auffallend gut mit den vorliegenden sächsischen Laborergebnissen überein. Beim Futterroggen gibt es in ganz Sachsen de facto keine Analysenwerte mehr, die unter 22 Prozent Rohfaser in der Trockenmasse liegen. Im sächsischen Tiefland wird es auch für das Feldgras und die Gras-Leguminosen-Gemenge eng. Selbst in den Gebirgslagen kommen diese Futteraufwüchse schon in die Grenzbereiche. Ganz anders verhält es sich auf den Wiesen und Weiden. Der Kälteeinbruch zu Beginn der 17. Woche habe die Ertrags- und Qualitätsveränderungen im Grünland nahezu völlig ausgebremst.

Die Himmelfahrtsfeier sei für die meisten sächsischen Grünlandbauern noch gesichert. Das Wochenende nach Christi Himmelfahrt ist es jedoch im sächsischen Tiefland laut LfULG Sachsen auch hier mit der Ruhe vorbei.

Das Gebirgsvorland und die Kammlagen des Erzgebirges hängen rund 20 g Rohfaser je kg Trockenmasse hinter den Tieflandswerten zurück. Dies sind jedoch bei steigenden Temperaturen nur 4 bis 6 Tage.

Aufpassen müsse man bei weidelgrasbetonten Beständen. Diese könnten relativ zuckerreich ausfallen. Das Risiko von Zuckerverlusten durch Auswaschen bei Regen oder Veratmen beim Anwelken und Silo befüllen könnte hoch sein. Die positiven Effekte eines optimalen Schnitttermins werden dann schnell aufgebraucht. 6 Stunden Feldliegezeit oder 14 Stunden Silobefüllung provoziert durch Zuckerverluste nahezu den gleichen Faserzuwachs wie ein Tag späterer Schnittzeittermin.

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