Die Festlegung des optimalen Schnitttermins für den ersten Grünland-Schnitt im Frühjahr ist in jedem Jahr eine neue Herausforderung. Das höchste Qualitätspotenzial der Grünland- und Ackerfutteraufwüchse liegt in der Regel im ersten Aufwuchs. Im langjährigen Mittel ist der optimale Schnittzeitpunkt auf wenige Tage begrenzt - mit diesen Tipps bestimmen Sie den Zeitpunkt am besten.
Erster Schnitt: 30 bis 40 Wuchstage ab Vegetationsbeginn
Die benötigten Wuchstage von Vegetationsbeginn bis zum günstigsten Zeitpunkt betragen etwa 30 bis 40 Wuchstage. Der mittlere tägliche Rohfaserzuwachs in der Hauptvegetationsphase des ersten Aufwuchses beträgt je Kilogramm Trockenmasse bei:
- Futterroggen ca. 8 Gramm
- Gras 4,0 - 4,5 g
- Klee 2,5 – 3,0 g
- Luzerne ca. 4 g je
Wuchshöhe im Grünland bestimmen
Eine vielgepriesene Methode ist die “Bierflaschenmethode”, d.h. die Schnittreife des Grases ist erreicht, wenn seine Wuchshöhe der Höhe einer stehenden Bierflasche (ca. 26 cm) gleicht. Eine Wuchshöhe zwischen 25 und 40 cm ist optimal. Da sowohl die Bierflaschenhöhe variiert als auch die Wuchshöhe sowohl von der botanischen Zusammensetzung des Bestandes als auch von Klima, Düngung und Bodenverhältnissen abhängig sein kann, passt diese Methode eher in die Ertragssicht und weniger in die Qualitätssicht bei der Bestimmung des Schnittzeitpunktes.
Reifestadium des Grases erkennen
Die häufigste Form den richtigen Schnittzeitpunkt zu beschreiben ist die Formulierung des optimalen Entwicklungsstadiums der Pflanzen. Für Gras- und Leguminosenaufwüchse wird das günstige Reifestadium für den Schnitt mit Beginn des Ähren- /Rispenschiebens bzw. der Knospe erwartet.
Wichtig ist, dass die Hauptbestandsbildner erkannt und ihr Wachstum beobachtet werden kann, da sich der Futterwert unterschiedlicher Gräser und Kräuter beim Übergang von der vegetativen zur generativen Entwicklungsphase sehr verschieden verhält.
Rohfasergehalte für ersten Gründlandschnitt bestimmen
Da die Rohfaser, ebenso wie anders definierte Fraktionen von pflanzlichen Gerüstsubstanzen (z.B. ADF oder Lignin), der wichtigste Indikator für die Veränderung des Futterwertes ist, ist die laboranalytische Bestimmung die genaueste Methode zur Fixierung der Futterwertveränderung. Für Gras- und Leguminosenaufwüchse wird das Optimum zwischen 21 und 23 % Rohfaser in der Trockenmasse liegen.
Die Repräsentativität ist dabei maßgeblich von der Probenahme abhängig. Untersuchungszeiten von maximal 2 Tagen (von der Probenahme bis zum vorliegenden Befund) sind notwendig, um den praktischen Nutzen der laboranalytischen Methode zu begründen.
Landesamt bietet Informationen über Grasaufwuchs
Einige Landwirtschaftskammern und Landesämter bieten anhand von Analysen eine Prognose der Qualitäts- und Ertragsentwicklung des Grasaufwuchses an. Auf Basis von agrarmetereologischen Messdaten verschiedener Standorte kalkuliert ein Computerprogramm den jeweiligen Rohfaserzuwachs und die Ertragsentwicklung. Informieren Sie sich hierfür bei Ihren zuständigen Ämtern.
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