Anfang Mai sind Pflegemaßnahmen, Nachsaaten und Düngung weitgehend erledigt und es steht der erste Schnitt des Grünlands an. "Dabei muss die Wetterlage gut beobachtet werden, damit flexibel und agil entschieden werden kann, ob bereits geerntet werden soll oder nicht", betont Agravis-Expertin Dr. Sabine Rahn.
1. Gras frühzeitig ernten
Rahn rät als erstes, nicht zu lange mit der Grasernte zu warten. "Es ist besser, in einem guten Wetterfenster zu ernten und auf etwas Ertrag zu verzichten, als zu riskieren, dass bei späterer Ernte eine schlechtere Qualität der Grassilage produziert wird."
2. Richtiges Silagemanagement entscheidend
Neben der rechtzeitigen Ernte ist vor allem ein richtiges Silagemanagement und damit einhergehend der Einsatz von Siliermitteln während der Ernte entscheidend. Hierin steckt ein sehr hohes Potenzial, welches von Landwirten noch nicht immer voll genutzt wird. Denn je besser die Silage, desto mehr Nährstoffe sind in ihr enthalten.
Auch die Nacherwärmung der Silage und damit eine verringerte Futteraufnahme oder sogar Futteruntauglichkeit kann so reduziert werden. Versäumnisse in diesem Bereich resultieren oftmals in riesigen finanziellen Verlusten.
Um zu erfassen, ob und welche Siliermittel notwendig sind, muss der Landwirt aus Sicht der Experten der Agravis einerseits Anwendungsbereich und Wirkung der Produkte und andererseits die Eigenschaften des zu silierenden Futters kennen. Besonders in diesem Jahr sollte auf Milchsäurebakterien als Siliermittel nicht verzichtet werden, erklärt Dr. Rahn.
3. Wetterprognosen beobachten
Der Grund für den Einsatz von Milchsäurebakterien ist das Wetter, erklärt Rahn: "Das anhaltend kühle Wetter und die geringe Sonneneinstrahlung lassen vermuten, dass zum Zeitpunkt der Ernte nur sehr wenige Milchsäurebakterien auf dem Futter zu finden sind."
Agravis-Experte Peter Hammann ergänzt: "Für den Landwirt ist es außerdem wichtig zu wissen, wie die Silage im letzten Jahr war und was es für Probleme gab, um dann mit entsprechenden Siliermitteln gezielt gegenzusteuern." So könne mit einem sehr geringen finanziellen Aufwand eine starke Verbesserung der Silage erreicht und Verluste deutlich verringert werden.
4. Nach dem Schnitt nachsäen
Nach dem ersten Schnitt des Grünlands sei laut Rahn ein guter Zeitpunkt, um lückenhafte Bestände nachzusäen und somit die Grünlandnarbe zu schließen. Eintrittspforten für Unkraut werden dadurch verringert und der Sandeintrag gesenkt.