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Futterqualität

Grünland: Woher kommen hohe Kaligehalte im Grundfutter?

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am Sonntag, 17.04.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Trotz Düngung unter Bedarf kommt es auf einigen Betrieben zu hohen Kaligehalten im Grundfutter. Das sind die Gründe.

"Wie kann es sein, das hohe Kali-Gehalte in meinem Grundfutter zu finden sind, obwohl wir seit Jahren K20 unter Bedarf düngen und auch in den Bodengehaltsklasse niedrig (A, B) liegen?"

Diese Frage richtete ein Landwirt an das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel. Berater Andreas Hommertgen erklärt, woher das Phänomen kommt und gibt Tipps, was zu tun ist.

2 Gründe für einen höheren Kaligehalt im Grundfutter

In den letzten zwei Jahren traten gab es vor allem zwei Gründe auf, die höhere Kaligehalte im Aufwuchs bewirken können.

  1. März und April im letzten Jahr waren zunächst sehr trocken. Als es danach viel regnete, konnten die Böden das Wasser nicht aufnehmen. Sie verschlämmten an der Oberfläche. Dadurch waren die tieferen Bodenschichten schlecht durchlüftet und im Boden reicherte sich CO2 an. Die versauernde Wirkung von CO2 im Erdreich bewirkte, dass das an den Ton-Humus-Komplexen gebundene K20 freigesetzt wurde.
  2. Kalium ist auch in der Bodenbiologie gespeichert. Im vergangenen Jahr ließ sich auf einigen Versuchsstandorten (ohne vorherige organische Düngung) eine erhöhte Freisetzung von K20 beobachten. Grund dafür war ein Absterben der Bodenbiologie. Die Ursache dafür ist aber ungeklärt.

Bei beiden Phänomenen kommt im Boden mehr freier Kali vor. Das Gras nimmt den Nährstoff über die Wurzeln auf und reichert ihn im Aufwuchs an. Das bewirkt die höheren Gehalte im Futter.

Tipps gegen zu hohe Kaligehalte im Aufwuchs

Der Hauptgrund für die hohen Kaligehalte im Grundfutter sind Vorgänge im Boden. Daher sollten Sie sich intensiv mit ihren Böden und den pH-Werten auseinandersetzen.

  • Besonders in Böden mit vielen Ton-Humus-Komplexen (z.B. Glimmer), setzen gelegentlich schubweise K20 frei. 
  • Ein hoher pH bedeutet nicht, dass genügend freies Calcium (Ca) im Boden verfügbar ist. Oft erhöhen hohe Gehalte von Magnesium (Mg) den pH-Wert. Um die Bodenstruktur zu verbessern, sollten Sie daher Kalkdünger ohne Mg einsetzen. Dadurch lässt sich das Ca:Mg-Verhältnis absenken.
  • Für ausreichende Sauerstoffgehalte im Boden ist eine lockere Oberfläche ohne Verschlämmung notwendig. Das lässt sich mit dem Striegel und einer jungen Grasnarbe erreichen. 
Mit Material von DLR Eifel

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