Deutschlandweit ist das Grünland derzeit in sehr unterschiedlicher Verfassung. Wo es von Starkregen überflutet wurde, sind etliche Bestände inzwischen wieder abgetrocknet. Wo Trockenheit vorherrschte, sind vielerorts starke Lücken entstanden. Hier wie dort muss nachgesät werden. Die Nach- oder Neuansaat im Herbst eignet sich dort am besten.
Totalschäden sind dort entstanden wo die Unwetter vorherrschten, vor allem im Westen oder im Südosten. Oder dort, wo Mäuse im Frühjahr ganze Grünlandregionen vernichteten, vor allem im Norden.
Dort ist schnelles Handeln angezeigt, um die Futterproduktion im Frühjahr sicherzustellen. Nur die wenigsten Grünlandwirte haben ausreichend Zeit, den Aufwuchs einer kompletten Neuansaat abzuwarten.
Relativ sichere Nachsaat im Herbst, gute Qualität im Frühjahr
Die Nachsaat im Spätsommer und Herbst ist die geeignete Methode, die Leistungsfähigkeit des Grünlands zu erhalten.. Von Mitte August bis Mitte September ist dafür eine gute Zeit. Bei Mäuseschäden, die vor allem im Norden weit verbreitet sind, zählt schnelle Reparatur.
Nur so lässt sich die Futterproduktion sicherstellen. Wichtiger Vorteil gegenüber Ansaaten im Frühjahr ist die größere Sicherheit, dass sich der Bestand aus passenden Gräsern und Kräutern auch erfolgreich etabliert. Auch das meist geringere Potenzial zur Verunkrautung ist jetzt ein Vorteil.
Qualitätsmischungen zur Reparatur von Grünland
Betroffene Grünlandbetriebe haben meist nicht genügend Zeit, um den Aufwuchs einer kompletten Neuansaat abzuwarten. Schon jetzt herrscht vielerorts Futtermangel. Fachleute empfehlen für die Reparatur von Grünland, passende Qualitätsmischungen zu verwenden.
Nur damit lässt sich bei der Nach- oder Neuansaat der neueste Züchtungsfortschritt auf die Fläche bringen. Geprüfte Standardmischungen enthalten immer Weidelgras. Wegen des guten Futterwerts zählt das zu den wichtigsten Komponenten.
Diese Gräsersorten sind 2021 neu eingetragen
Jedes Jahr werden wieder etliche Neuheiten eingetragen. Dazu Beispiele der 2021 zuletzt in die Beschreibende Sortenliste aufgenommene Sorten:
- Deutsches Weidelgras: Araias (DSV), SZS Flavoury (Steinach), Izangal (RAGT), Baranova (Barenbrug), Palmico (DLF)
- Welsches Weidelgras: Boostyl (RAGT)
- Einjähriges Weidelgras: Caid (RAGT),
- Rotklee: Osmia (Freudenberger).
Diese Gräser wurden 2020 in die Sortenliste aufgenommen
Jedes Jahr werden Neuheiten eingetragen. Dazu Beispiele der zuletzt eingetragenen Sorten:
- Deutsches Weidelgras 2020: Mitch, Caritou, Barmazing, Dobos, Astonknight, Wakte, Donner; 2019: Bellator, Botond, Rossimonte, Zambezi, Redding, Melgrappa
- Welsches Weidelgras 2020: Fabio, Zarastro, Dolomit, Balance, Yacht; 2019: Dolores, Rulicar, Oryttus, Sendero, Kingsgreen
- Rohrschwingel: Roscati, Barcuby, Paolo, Ferguson, Rotino
- Bastardweidelgras: Palio, Segovia. RGT Everial
- Wiesenrispe: Janka
- Lieschgras: Radde, Fjord
- Einjähriges Weidelgras: Krispiyl, Banco; Sommerzwischenfrucht: Glodaro
- Knaulgras: Vostox, Baromat, Rosseur, Caius
- Rotklee: Nemaro, Milvus, Elanus, Harmonie, Fregata, Monsun, Semperina, Loreley, Saphir; 2019: Carbo, Kallichore, Megalic
- Inkarnatklee: Linkarus; 2019 Carmina, Redhead
- Luzerne: Artemis, Sibemol, Volga, Ludelis
Gründliche Beratung bei der Gräsermischung von Vorteil
So gibt es deutliche Leistungsunterschiede zwischen den Gräsern. Die offiziell empfohlenen Mischungen zur Saat sind den Regionen angepasst. Die Markenprogramme der Gräserzüchter sind darüber hinaus meist mit einer aufwändigen Grünlandberatung vor Ort verknüpft.
Für die Grünlandsanierung im Spätsommer und Herbst spricht zudem, dass sich der Boden über die Herbst- und Wintermonate setzen kann. Weiter liefert der erste Aufwuchs im Frühjahr dann schon einen fast vollen Ertrag mit zugleich hohem Potenzial an Qualität.
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