
Nachsaaten werden zur Verbesserung lückiger Grasnarben oder als regelmäßig durchzuführende Pflegemaßnahme empfohlen. Nachsaaten können im einfachsten Fall als Übersaat (10 kg/ha) erfolgen, aber auch mit Spezialmaschinen in die Grasnarbe eingedrillt werden (20 kg/ha). Wichtig für den Erfolg von Nachsaaten sei laut Kammer der ausschließliche Einsatz einer Weidelgrasmischung (G Vo/G V-Klee und/ oder G V-spät), ausreichende Bodenfeuchte während des Jugendwachstums und eine möglichst geringe Konkurrenz durch die Altnarbe.
Sortenempfehlungen 2014: Weidelgras
- Lieschgras: Aturo, Barpenta, Classic, Comer, Crescendo, Fidanza, Licora, Lischka, Phlewiola, Rubato
- Wiesenschwingel: Barvital, Cosima, Cosmolit, Cosmonaut, Cosmopolitan, Liherold, Lipoche, Pampero, Pardus, Pradel, Praxilla, Preval
- Wiesenrispe: Lato, Liblue, Likollo, Limagie
Grünlanderneuerung
Grünlanderneuerung ist im Allgemeinen bei sehr hohem Anteil minderwertiger Grasarten erforderlich, da andere Pflegemaßnahmen dann meist wirkungslos bleiben, erklärt die LWK Niedersachsen. Auf umbruchfähigen Standorten mineralischer Herkunft sei eine Ansaat mit vorausgehender Bodenbearbeitung sinnvoll, denn dies sichere eine gleichmäßige Entwicklung. Moorböden sollten, wenn notwendig, nur sehr flach bearbeitet werden, um verfilzte Altnarben zu zerkleinern.
Saatzeitpunkt: Grünlanderneuerung im Sommer
Nachsaaten und Neuansaaten können laut Kammerempfehlung zwar prinzipiell während der Vegetationszeit erfolgreich durchgeführt werden, doch seien bei der Terminwahl Vor- und Nachteile abzuwägen. Nachsaaten erfolgten vorzugsweise je nach Standort und Auswinterungsschäden entweder im zeitigen Frühjahr oder im Spätsommer. Auf sommertrockenen Standorten könne bei Nachsaat im Frühjahr vor allem die Frühjahrsfeuchtigkeit genutzt werden. Für die Nachsaat im Spätsommer spricht die nachlassende Konkurrenzkraft der Altnarbe. Die Kammer empfiehlt, die Grünlanderneuerung aus wirtschaftlicher Sicht besser im Sommer (bis Anfang September) durchzuführen, da anderenfalls mit einem deutlich höheren Ertragsausfall im Vegetationsjahr der Ansaat gerechnet werden müsse.
Regelmäßige Grünlandpflege
Für eine langfristig erfolgreiche Etablierung des Grünlandbestandes nach Neu- oder Nachsaaten dürfen Pflegemaßnahmen nicht vergessen werden. Sie sind in einigen Fällen bereits nach der Keimung und frühen Jugendentwicklung der Neuansaaten und Nachsaaten wichtig, um der Unkrautentwicklung entgegenzuwirken. Zudem wird eine frühzeitige erste Nutzung durch Beweidung, Mahd oder Schröpfschnitt empfohlen, denn das mindert den unerwünschten Fremdbesatz und fördert die Bestockung.
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