Der Standort ist entscheidend bei der Planung
Mehr Milch aus dem Grundfutter, das wünschen sich alle Milchviehhalter. Damit steigen aber auch die Anforderungen an die Grünland-Düngung. Faktoren wie Standort, Bodenart und -typ sowie die Wasserversorgung und Bewirtschaftungsintensität müssen bei der Düngeplanung berücksichtigt werden, schreibt effizient düngen auf seiner Internetseite. Die Offizialberatung in den einzelnen Bundesländern gibt Düngeempfehlungen, die den unterschiedlichen Bedingungen gerecht werden.
Nährstoffentzüge berechnen
Ertrag und Rohproteingehalt bestimmen den Stickstoffbedarf von Grünland. Über die Ertragsabschätzung können die Nährstoffentzüge berechnet und der Düngebedarf abgeleitet werden. Dieser Gesamtbedarf wird bei Wiesen auf jede Nutzung und dem dann zu erwartenden Ertragsniveau aufgeteilt. Bei ausschließlicher Weidenutzung ist der Stickstoffbedarf mit maximal 130 Kilogramm Stickstoff pro Hektar deutlich niedriger, da über die Exkremente ein erheblicher Teil der aufgenommenen Nährstoffe dem Standort zurückgegeben werden.
Düngeverordnung einhalten
Nach der geltenden Düngeverordnung dürfen auf Grünland maximal 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr über Wirtschaftsdünger aus tierischer Herkunft ausgebracht werden. Für Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an verfügbarem Stickstoff gilt die Sperrfrist vom 15. November bis 31. Januar. Darunter fallen organische und organisch-mineralische Dünger mit einem Ammonium-Anteil von über 10 Prozent bei einem Gesamt-Stickstoffgehalt über 1,5 Prozent. Der in der Gülle enthaltene Ammonium-Stickstoff wird zum jeweiligen Aufwuchs voll angerechnet. Die Nachlieferung aus der organischen Stickstoff-Fraktion muss auf die Folgejahre aufgeteilt werden. Kalium und Phosphat sind langfristig voll anrechenbar.
Schwefeldüngung nicht vergessen
Eine Schwefel-Düngung sorgt für mehr Futter mit höherem Protein- und Energiegehalt. Mittels Futteranalyse kann die Schwefelversorgung überprüft werden. Ein Verhältnis von Stickstoff zu Schwefel zwischen 10:1 und 12:1 ist optimal. Einen Schwefel-Mangel kann man annehmen, wenn das Stickstoff-Schwefel-Verhältnis über 15:1 beträgt. Der Schwefelanteil aus Wirtschaftsdüngern erreicht 8 bis 12 Kilogramm pro Hektar. Da dieser jedoch zum größten Teil organisch gebunden ist, wird er für den Grasbestand nur zögerlich nach der Bodenerwärmung im Frühjahr und später bei ausreichender Feuchtigkeit wirksam. Deshalb wird eine ergänzende Schwefeldüngung mit jeder Stickstoffgabe empfohlen.
Fazit
Dünge-Empfehlungen im Grünland richten sich nach dem Standort, der Nutzungsart und -intensität. Stickstoff und Grundnährstoffe werden nach Entzug gedüngt. Der Stickstoffbedarf liegt bei hoher Schnittintensität und in hochwertigen Gräsermischungen bei 240 bis 300 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Gleichzeitig muss eine ausreichende Grundnährstoff- und Schwefel-Versorgung gegeben sein. In den einzelnen Bundesländern werden angepasst an die regionalen Besonderheiten detaillierte Düngungs-Empfehlungen veröffentlicht.
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