Das Ziel der Silagebereitung ist es, Grünfutter haltbar zu machen. Dominiert wie geplant die Milchsäurebildung, sinkt der pH-Wert im Futterstapel so tief, dass mikrobielle Umsetzungsprozesse nicht mehr möglich sind. In vielen Fällen gelingen diese Vorgänge.
Doch wenn die Silagequalität nicht den Erwartungen des Landwirtes entspricht, werden die Mängel oftmals dem Lohnunternehmer angelastet.
Silierprotokoll als Beleg
Hin und wieder ergeben sich aus derartigen Situationen auch langwierige Streitfälle, da die Ursachenklärung für Fütterungs- und Silageberater oder auch für Gutachter nachträglich immer schwer ist.
Vor dem Hintergrund ist ein Silierprotokoll hilfreich, denn es ist Beleg für den Arbeitsablauf und die Güte der geleisteten Tätigkeit. Wünschenswert ist, dass beide Parteien die Aufzeichnungen unterzeichnen oder es zumindest zur Kenntnis haben.
Landwirt in der Pflicht
In der Praxis fallen die Arbeitsanweisungen des Landwirts für den Lohnunternehmer oft sehr rar aus, stellen die Experten der LWK Niedersachsen fest. Dabei liege es in der Verantwortung des Landwirts, die grundlegenden Entscheidungen hinsichtlich Technik, Transporteinheiten und Walzkapazität zu treffen. Zudem sollte der Landwirt Vorgaben über die anzustrebende Schnittlänge machen.
Das gehört in das Protokoll
Der Landwirt sollte außerdem auf standortspezifische Auffälligkeiten bei der Silierarbeit hinweisen. Wenn zum Beispeil aufgrund hoher Bergemengen keine ordentliche Walzarbeit geleistet werden kann, sollten die Transporteinheiten reduziert werden. Ist der Landwirt mit dem Vorschlag nicht einverstanden, so ist das ein wichtiger Aspekt, der in ein Silierprotokoll gehört. Das Gleiche gilt, wenn:
- die Siloanlage so kurz ist, dass zu große Futterschichten nicht ordnungsgemäß verteilt und verdichtet werden können
- Futterpartien verschmutzt in das Silo gelangen oder stark überständig sind
- überständiges Futter für Rundballen nicht zerkleinert werden soll
- oder auch die Anzahl der Folienschichten für Rundballen begrenzt wird und unter Ihren Empfehlungen liegt.
Diese Fragen vorher klären
- Welche Flächenreihenfolge wird für die Futterbergung gewünscht?
- Welche Schnittlänge ist in Abhängigkeit vom Anwelkgrad zu wählen?
- Sollen bei überständigem Futter kürzere Einstellungen erfolgen?
- Sollen Siliermittel eingesetzt werden?
- Welche Siliermittelmengen sollen eingesetzt werden?
- Sind bei Einzelflächen spezielle Besonderheiten zu beachten?
- Welche Lagenanzahl soll bei den Rundballen verwendet werden?
- Welche Schnittlänge ist für das Gras bei der Rundballenbereitung zu wählen?
- Sollen die Rundballen auf dem Feld (vorerst) verbleiben?
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