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Grünland-Tagebuch Teil 17

Tagebuch Heckenberger: 40 cm Schnee und kein Ende in Sicht

Heckenberger_Schneedecke auf Grünland
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Redaktion agrarheute, agrarheute
am Dienstag, 15.01.2019 - 09:33 (Jetzt kommentieren)

Junglandwirt Matthias Heckenberger berichtet alle 14 Tage vom Feld und aus dem Stall. Aktuell liegt sein Grünland unter einer 40 cm Schneedecke begraben. Ein Blick darunter verspricht beste Grundfutterqualitäten. Auch im Stall ist der Blick fürs Detail wichtig. Zum Beispiel bei der Kotanalyse.

Kaum hat das neue Jahr begonnen, hat der Winter uns voll im Griff. In kürzester Zeit waren die Felder unter einer 40 cm starken Schneedecke begraben. Und von Tag zu Tag wird es mehr Schnee.

Außenwirtschaft: Der Schnee bringt Schutz und Wasser

Unter der Schneedecke sieht es gut aus. Die Zwischenfrüchte werden durch die hohe Last endlich vollends zu Boden gedrückt und die Narbenzusammensetzung im Grünland verspricht beste Grundfutterqualitäten im Frühjahr. Dank der schützenden Schneedecke rechne ich aus jetziger Sicht nicht mit im Grünlandschäden durch Auswinterung. Aber der Winter ist ja auch noch nicht vorbei. Der Schnee bringt außerdem genügend Feuchtigkeit mit sich, um das fehlende Wasser in tieferen Bodenschichten langsam wieder aufzufüllen.

Innenwirtschaft: Den Kot genau unter die Lupe nehmen

Um den „Kuhdamen“ im Stall besten Komfort zu bieten, arbeiten wir mit einem hohen Anteil von Stroh. Dadurch verstopfen die Güllekanäle immer wieder und wir müssen sie spülen. In den letzten Tagen haben wir deshalb sämtliche Stichkanäle freigespült – mit einem Güllefass und einer selbstgebauten Spüllanze.

Fast täglich kontrollieren wir die Wiederkauaktivität unserer Tiere. Nur so stellen wir eine gute Strukturversorgung sicher. Ebenso kontrollieren wir beim Abschieben der Spalten den Kot der Kühe. Die Zusammensetzung ist aktuell hoch interessant: Man kann deutlich erkennen, dass das Gras im vergangenen Jahr sehr trocken aufgewachsen und deshalb schwerer verdaulich ist. Die Maissilos scheinen gut durchsiliert zu sein, denn der Kot zeigt eine hohe Verdaulichkeit der Maissilage.

Büro: Wissen sammeln und weitergeben

Die Wintermonate sind auch die Zeit von Weiterbildungsveranstaltungen. Meist besuche ich Tierhaltungsvorträge. Mein Ziel ist es, in der Milchviehhaltung noch besser und effizienter zu werden. Ich werde aber auch gebeten, selbst Vorträge zum Grünlandmanagement auf unserem eigenen Betrieb zu halten. So bin ich die nächsten Tage in der Schweiz, in Ehingen, Baden-Württemberg, und später noch in Bayern unterwegs, um dort auf den Milchviehtagen meine Grünlandstrategie vorzustellen.

Mit Material von Matthias Heckenberger

Kot analysieren und Gülle spülen

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