Die Verwertung der Nährstoffe aus der
Gülle kann in Bezug auf Nährstoffzusammensetzung und N-Verlagerungspotenzial im Grünland sogar besser als auf dem Acker sein, wenn einige Regeln befolgt werden. Die anzustrebende Ausnutzung des mit der Gülle gedüngten Stickstoffs sollte über die gesamte Vegetation gerechnet insgesamt bei 70 Prozent betragen. Nachwirkungen der Frühjahrsgabe über den ersten Schnitt hinaus können nach Erwärmung des Oberbodens (N-Mineralisation) erheblich sein und sollten bei der N-
Düngung nach dem ersten Schnitt berücksichtigt werden.
Bei frühzeitig ausgebrachter Gülledüngung können 15 bis 25 m3/ha, entsprechend 60 bis 100 kg/ha Gesamtstickstoff als angemessene, gut nutzbare Güllegabe zum ersten Aufwuchs gelten. Im Grünland werden insgesamt etwa 50 Prozent des Gesamtstickstoffs direkt verwertet, so dass bei der mineralischen N-Ergänzungsdüngung erhebliches Einsparpotenzial besteht. Auf schwach sorptionsfähigen Standorten kann es leicht zu Mangelsituationen kommen, weil das K2O wasserlöslich und auswaschbar ist. Auf Sand- und Moor werden bei häufiger Schnittnutzung bis zu 300 kg K2O je Hektar durch Grünlanderträge entzogen. Die Kaliumgehalte in der Gülle reichen dafür auch bei hoher Stickstoffzufuhr bis 230 kg N/ha nicht aus.
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