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Forst

Holzpreise fallen: Deutsches Holz ist zu teuer

am Freitag, 23.10.2015 - 12:55 (Jetzt kommentieren)

Weltweit fallen die Rundholzpreise, aber nicht in Deutschland. Für einige Holzarten ist der Preis bis zu 20 Prozent niedriger wie im Vorjahr. Warum deutsches Holz auf dem Weltmarkt das Nachsehen hat ...

Der globale Index für Sägerundholzpreise (GSPI) ist im zweiten Quartal 2015 auf ein Sechsjahres-Tief gefallen wie der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) berichtet. Laut Branchendienst Wood Resource Quarterly (WRQ) brach der Rundholzpreis einiger Holzarten im letzten Jahr regional um 15 bis 20 Prozent ein. Die Preise sind besonders in Mittel- und Osteuropa sowie Skandinavien gefallen, als einen der Gründe nennt der WRQ die Schwäche des Euros.
 
Darüber hinaus ist nach Angaben des Branchendienstes der Export nach China deutlich zurückgegangen. Grund seien der gesunkene Holzbedarf im Land und volle Rundholzläger innerhalb Chinas.

Die deutsche Fichte ist zu teuer

Deutschland verliert derzeit auch in Europa kräftig an Wettbewerbsfähigkeit. So liegen die deutschen Nadelschnittholzexporte bis Ende Juli 2015 um 9,1 Prozent unter dem Vorjahr, während andere Exportländer wie zum Beispiel Österreich ein stabiles Ausfuhrergebnis vorweisen können.
 
Ein Grund: Die deutsche Fichte ist zu teuer. "Unsere heimische Fichte konkurriert auf dem Weltmarkt mit anderen Baumarten, die identische Produktbereiche bzw. Absatzmärkte bedienen", so Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des DeSH. Dort wo Nadelholz mittlerer Qualität verwendet wird, zum Beispiel bei Möbelgestellen oder Verpackungen, komme laut Schmidt die Qualität der heimischen Fichten nicht zum Tragen, ausschlaggebend sei im globalen Wettbewerb ausschließlich der Preis.

'Waldbesitzer sollen Preise senken'

"Deutsches Holz ist im weltweiten Vergleich chancenlos", so Schmidt. Ihm sei unverständlich, warum die deutschen Waldbesitzer ihre Preise nicht an das Weltmarktniveau angleichen. "Aktuell stehen die Sägewerke in der Mitverantwortung, die Sturmholzmengen und in der Folge die hohen Käferholzmengen an den internationalen Schnittholzmärkten unterzubringen", so Schmidt. "Der Anteil der schlechteren Schnittholzqualitäten aus dem Kalamitätsholz steigt, doch speziell die für diese Qualitäten so wichtigen Märkte China, Indien und die USA rufen derzeit international nicht genug Holz ab."
 

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