Humusaufbau: So wird der Boden fruchtbarer

Humus schützt den Boden und macht ihn fruchtbarer. Ein Lehrfilm stellt Praktiker vor, die Bodenschutz betreiben und zeigt, wie sich der Boden mit Humus anreichern lässt.

Humus ist der Schlüssel zur Bodenfruchtbarkeit. Ein Lehrvideo der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) stellt Praktiker vor, die ihren Boden fruchtbarer machen und zeigt, wie man den Humusanteil im eigenen Acker abschätzen kann.
Warum macht Humus den Boden fruchtbar?
Humus ist der Schlüssel zur Bodenfruchtbarkeit. Dafür gibt es folgende Gründe.
- Der Humus besteht aus abgestorbener organischer Substanz.
- Er besteht zur Hälfte aus Kohlenstoff (C) und hilft so, C im Boden zu speichern.
- Humus speichert Nährstoffe und setzt sie wieder frei.
- Er speichert Wasser wie ein Schwamm.
- Er bildet Aggregate mit anderen Bodenbestandteilen. Das verleiht dem Bodengefüge zusätzlich Stabilität.
Das sind gute Gründe, sich näher mit der organischen Substanz zu beschäftigen. Wie man den Boden fruchtbarer macht und wie sich der Ist-Zustand des Bodens feststellen lässt, das zeigt ein Lehrvideo der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).
Wie helfen Begleitsaaten beim Bodenschutz?
Wichtige Elemente für den Humusaufbau sind die Fruchtfolge, eine konservierende Bodenbearbeitung und Bodenbedeckung. Landwirt Franz Winkelhofer aus dem Waldviertel zeigt etwa, wie er dem Bodenleben mit Begleitsaaten zum Raps Futter bietet. Neben Leguminosen sind darin auch Öllein, Buchweizen und Mungo.
Die Bodenbedeckung schützt den nackten Boden und so das Bodenleben auch vor der Hitze. „Begrünung wirkt wie eine Sonnencreme“, sagt er. Zudem bremsen die Pflanzen Starkniederschläge ab.
So lockern Zwischenfrüchte den Boden auf
Der Praktiker Johannes Zauner aus dem Mostviertel setzt auf pfluglosen Anbau und permanente Bodenbedeckung. Er hat die Bodenbearbeitung sukzessive auf seinen Flächen reduziert. Sojaanbau kombiniert er etwa mit einer vorherigen winterharten Zwischenfrucht aus Grünroggen und Rübse. Die Pflanzen lockern den Boden mit ihren tiefen Wurzeln vor der Aussaat auf und reichern ihn mit organischer Substanz an. Mit der Ein-Scheibenschar-Drillmaschine setzt er auf eine passend flache Aussaat.
Humusaufbau benötigt genügend Kohlenstoff. Bereitstellen können ihn Erntereste, Pflanzenkohle, aber auch Kompost. In Österreich gibt es einige Landwirte, die aus Bioabfällen selbst Kompost gewinnen, um Kreisläufe zu schließen. Neben organischen Bestandteilen ist für den Humusaufbau aber auch genügend Kalk notwendig, um Karbonatbindungen auszubilden.
Wie lässt sich der Humusanteil im Boden abschätzen?
Um den Humusanteil im Boden abzuschätzen, helfen verschiedene Indikatoren und Messmethoden. Sie werden im Video vorgestellt.
- Dunkle Farbe: Humus färbt den Boden dunkler
- Krümelige Struktur, Regenwurmlöcher und abgerundete Aggregate: Sie lässt sich mithilfe einer Spatenprobe feststellen
- Erdiger Geruch
- Gefügestabilität mit Schüttelprobe schätzen: Humushaltige Erdgefüge bleiben auch nach dem Mischen mit destilliertem Wasser und anschließendem Schütteln stabil
- Kalkgehalt mit Salzsäure abschätzen: Auf Bodenprobe geträufelt, zeigt sie hohe Kalkgehalte durch Aufschäumen an
- Bodenuntersuchung im Labor: Sie gibt die genauesten Ergebnisse, über Humusgehalt, pH-Wert und andere Parameter, benötigt aber Zeit für die Auswertung.
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