Nahe der deutschen Grenze in Basel ist erstmals ein Japankäfer gefunden worden. Der Fund der invasiven Art alarmiert deutsche Pflanzenschützer. Die Gefährdungslage für Baden-Württemberg hat sich dadurch verschärft, sagt Dr. Jonathan Mühleisen vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ)
Schädling ohne natürlichen Feinde
Die erwachsenen Käfer befallen viele verschiedene Pflanzen. Sie können große Fraßschäden an Garten- und Sojabohnen, Mais, Weinreben und Erdbeeren verursachen. Auch Apfel-, Steinobst- und andere Bäume sind betroffen.
Die Engerlinge der Käfer ernähren sich überwiegend von Graswurzeln. Die invasive Art kann bei größerem Befall zur Gefahr fürs Grünland werden. Der Japankäfer hat in Mitteleuropa keine Fraßfeinde.
Kontrollen an der Grenze verstärkt
Der eidgenössische Pflanzenschutzdienst in Basel vermutet, dass es sich um den Käfer um einen blinden Passagier handelt, der über den Verkehr aus einem Verbreitungsgebiet am Lago Maggiore eingeschleppt wurde. Es ist aber noch nicht klar, ob es sich um ein einzelnes Tier oder bereits um einen Befall handelt.
Daher verstärkt der Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg nun die Überwachung an den Grenzen und an den Verkehrsadern, um bei weiteren Funden rasch ein Ausbreiten zu verhindern.
Invasive Arten melden: LTZ bittet um Mithilfe
Das LTZ Augustenberg bittet, verstärkt auf die Käfer zu achten und den Behörden etwaige Funde zu melden. Die Käfer sind etwa einen Zentimeter groß und ähneln heimischen Mai- oder Junikäfern. Auffällig sind die fünf weißen Haarbüschel an der Seite des Hinterleibs und zwei am Ende des Körpers. Der Rückenschild des Käfers schimmert grünlich-metallisch. Die Flugzeit der Käfer geht laut LTZ von Mai bis Ende September.
Das LTZ Augustenberg bittet, Käfer mit diesen Merkmalen zu fangen, einzufrieren und ein Foto unter Angabe des Fundortes per E-Mail an pflanzenschutz-insekten@ltz.bwl.de zu senden.
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