
Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg gibt bei ISIP Tipps, worauf es zu achten gilt, um Rhizoctonia im Kartoffelanbau einzudämmen. Der Rhizoctonia-Pilz ist durch die Ausbildung von Sklerotien ("schwarze Pusteln") in der Lage auf der Knollenoberfläche und auf Pflanzenresten im Boden mehrere Jahre zu überdauern.
Generell gelten für die Pflanzgutproduktion ab 2016 höhere Mindestnormen. Ab diesem Jahr dürfen in einer Kartoffelpartie nicht mehr als maximal fünf Prozent (%) der Pflanzknollen mit einer Befallsstärke von über 10 % Rhizoctonia-Sklerotien in der Pflanzgutpartie vorhanden sein.
Neben der Pflanzgutqualität sind weitere Faktoren gegen das Auftreten der Krankheit:
- die Fruchtfolgegestaltung,
- sorten- und standortspezifisch optimale Pflanz- und Erntetermine sowie
- die Witterungsverhältnisse
Ackerbauliche Maßnahmen gegen Rhizoctonia
Im Vordergrund sollten laut LTZ Augustenberg geeignete produktionstechnische Maßnahmen stehen, die ein zügiges Auflaufen der Kartoffeln fördern:
- rechtzeitige Keimstimulierung bzw. die Vorkeimung des Pflanzgutes erfolgen.
- sorgfältige Bodenbearbeitung: Nicht zersetzte Stroh- und Gründüngungsrückstände, Bodenverkrustung oder zu hohe Dämme erhöhen das Befallsrisiko.
- Ein möglichst früher Beginn der Kartoffelernte (zirka drei Wochen nach der Krautbeseitigung, sobald die Schalenfestigkeit erreicht ist), um den Befall mit Rhizoctoniapocken und "dry-core"-Symptomen zu vermindern.
Pflanzenschutztechnische Maßnahmen
Bei der Flüssigbeizung an der Pflanzmaschine (herkömmliches Verfahren) werden sowohl die Knollen als auch der Boden besprüht. Die Mittel für den ökologischen Kartoffelbau basieren auf natürlichen Wirkstoffen. Laut LTZ Augustenberg kann unter bestimmten Bedingungen mit Hilfe dieser Mittel die Widerstandskraft gegenüber Krankheiten wie Rhizoctonia solani erhöht werden.
Entscheidender Faktor für den Wirkungserfolg sei die optimale Applikation der Mittel und die Witterung. Nur unter optimalen Bedingungen (feuchte, warme Bodenverhältnisse) können die vorkommenden Mikroorganismen Stolonen, Wurzeln und später auch die Tochterknollen besiedeln und in Folge dessen die Vitalität der Pflanzen erhöhen. Im konventionellen Anbau lassen sich diese Mittel mit chemischen Beizmitteln kombinieren.
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