Die Kartoffel hat wegen ihres schwach ausgeprägten Wurzelsystems einen hohen Bedarf an Phosphor. Gleichzeitig ist der essenzielle Nährstoff zeitlich nur begrenzt für die Pflanzen verfügbar. Der Dünger sollte möglichst effizient eingesetzt werden, da Auswaschungen führen nicht nur zu Nährstoffverlusten führen, sondern auch die Umwelt belasten.
Ein Forscherteam der Uni Göttingen hat untersucht, wie sich eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Phosphor auf die die Nutzungseffizienz und die Knollenqualität der Kartoffelpflanzen auswirkt. Dabei haben sie sechs Sorten miteinander verglichen, teils reine Speisekartoffeln und teils Sorten für die Chipsproduktion.
So phosphoreffizient sind die Kartoffelsorten:
Dabei kamen deutliche Unterschiede zwischen den Sorten zutage. Die Wirtschaftssorten Verdi, Lady Claire und die alte Speisesorte Sieglinde bildeten bei Phosphormangel gar keine Knollen und wurden von den Forschern daher als phosphorineffizient eingestuft.
Die Speisesorten Agria, Milva und Lilly bildeten hingegen auch bei Phosphormangel Knollen. Obwohl sie den vorhandenen Phosphor effizienter nutzen konnten, gingen die Erträge aber zurück. Insgesamt ließ die begrenzte Phosphorverfügbarkeit auch den Stärkegehalt zurückgehen. Dafür verbesserte sich die Konzentration an Mineralstoffen und sekundären Inhaltsstoffen, etwa Antioxidantien.
Phosphoreffiziente Sorte lassen sich nach Aussage der Wissenschaftler auch in Böden anbauen, wo Phosphor nur begrenzt verfügbar ist. Die Forscher wollen nun herausfinden, wie sich das Ertragsniveau in Zukunft trotz geringer Verfügbarkeit erhalten lässt. Dazu wollen sie neben Sorteneigenschaften auch nützliche Mikroorganismen einsetzen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.