Für eine erfolgreiche Krautfäulebekämpfung ist zunächst der rechtzeitige Spritzstart vor dem ersten Befall wichtig, erklärt die Kammer. Zur Bestimmung des richtigen Spritzbeginns empfiehlt die LWK Prognosemodelle, wie
Simblight oder die
Negativprognose.
Sollte über mehrere Tage der Boden mit Wasser gesättigt sein, ist der Spritzbeginn unabhängig vom Entwicklungsstand der Kartoffeln einzuplanen. Bei trockenen Bedingungen und bei wenig anfälligen Sorten kann der Spritzstart auch mit kostengünstigeren Kontaktfungiziden erfolgen.
Die Mittelwahl der Folgebehandlungen richtet sich in erster Linie nach dem vorhandenen Krautfäuledruck und dem Krautwachstum. In der Hauptwachstumsphase sind bei höherem Krautfäuledruck systemische/teilsystemische Präparate wie Infinito, Valbon, Revus, Curzate M zu bevorzugen, um den Neuzuwachs zu schützen. Bei trockenem Wetter und sehr geringem Infektionsrisiko können auch kostengünstigere Kontaktfungizide wie Mancozeb, Maneb eingesetzt werden.
Ab der Blüte, wo kein nennenswerter Blattzuwachs mehr entsteht, empfehlen sich sporenabtötende Kontaktfungizide. Die Kammer nennt Ranman Top oder Shirlan.
Die Spritzabstände sollten der Witterung, der jeweiligen Sortenanfälligkeit und dem Krautwachstum angepasst werden. Bei sehr geringem Infektionsdruck und einer wenig anfälligen Sorte können Spritzabstände von 14 Tagen gewählt werden. Steigt der Krautfäuledruck stark an (plus anfällige Sorte) sollten Spritzabstände von maximal sieben Tagen eingehalten werden.
Zur Abschlußspritzung sollten zehn bis zwölf Tage vor der Krautabtötung sporenabtötende Kontaktmittel (Ranman Top, Shirlan) zur Reduzierung von Knolleninfektionen (Braunfäule) an den Tochterknollen gespritzt werden. Bei Krautfäulebefall sind als Stoppspritzung vorzugsweise Kombinationen aus kurativen und sporenabtötenden Wirkstoffen mit vollen Aufwandmengen anzuwenden.
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