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Krautfäule

Phytophthora: So wechseln Sie die Wirkstoffe ab

Prüfung auf Krautfäule im Feld
am Montag, 04.06.2018 - 14:22 (Jetzt kommentieren)

Teilsystemische Fungizide gegen Krautfäule sollten abgewechselt werden, um Resistenzen zu vermeiden. Das Problem: Viele gehören derselben Wirkstoffgruppe an.

Während der Hauptwachstumszeit der Kartoffel bis etwa zur Blüte nimmt die Blattmasse rasch zu. Zu dieser Zeit werden gegen Phytophthora gerne teilsystemische oder translaminar wirkende Fungizide eingesetzt. Die bieten einen beschränkten Schutz des Neuzuwachses.

Um Resistenz zu vermeiden, sollten Sie dabei allerdings auf einen Wirkstoffwechsel achten. Darauf weist das rheinland-pfälzische Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Oppenheim hin.

Unsere Übersicht unten zeigt die Codes für die Zugehörigkeit zu einer Wirkstoffgruppe.

Regelmäßig die Gruppe wechseln

Fungizide derselben Wirkstoffgruppe sollten maximal zweimal nacheinander eingesetzt werden, dann empfiehlt es sich die Wirkstoffgruppe zu wechseln.

Da viele Fungizide derselben Wirkstoffgruppe angehören, sind die Wechselmöglichkeiten allerdings beschränkt.

Zu welcher Wirkstoffgruppe gehören die Mittel?

Aus der Gruppe der translaminaren und (teil)systemischen Fungizide gehören derselben Wirkstoffgruppe an:

  • FRAC-Code 40: Acrobat plus, Banjo forte, Carial Flex, Orvego, Revus, Revus Top, Valbon (Speed), Valis M.
  • FRAC -Code 27: Curzate M, Plexus, Reboot, Tanos
  • FRAC -Code 40+27: Carial Flex
  • FRAC Code 27+28: Proxanil (im Pack mit Winby oder Ranman Top), Infinito (Anmerkung: Propamocarb-Akzeptanz mit Abnehmer vorher abklären!)

Kontaktmittel: Auch hier ist Wechsel sinnvoll

Auch bei den Kontaktfungiziden sollte man die Wirkstoffgruppe wechseln. Es wurden Phytophthora-Stämme gefunden, die gegenüber Fluazinam weniger empfindlich sind.

  • FRAC-Code 21: Electis
  • FRAC-Code 22: Ranman Top, Shaktis
  • FRAC-Code 29: Shirlan u.a. Fluazinam-Produkte

Nach Regen behandeln

Aus den Monitoringfeldern am Altrhein wird derzeit ein Spritzabstand von 8 Tagen empfohlen, wenn zuletzt ein teilsystemisches Mittel gespritzt wurde.

Wo über 20 mm Regen gefallen sind, sollte eine Fungizidbehandlung sobald wie möglich erfolgen, da der Spritzbelag beeinträchtigt ist.

Mit Material von DLR Oppenheim

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