Rupfen, schneiden, abflammen - Bilder aus einem Versuchseinsatz
Die Zulassungsverlängerung von Deiquat (Reglone) zur Krautminderung in Kartoffeln ist ungewiss. Mögliche alternative Verfahren und Maschinen werden auf der PotatoEurope gezeigt. Agrarheute hat sich diese bereits im Vorfeld der Messe im praktischen Einsatz angeschaut.

Redaktion agrarheute, agrarheute
am Freitag, 07.09.2018 - 15:06
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Jan-Philipp Eberstein
Im konventionellen wie im ökologischen Anbau ist es gängige Praxis, zunächst den Krautschläger einzusetzen. Das allein reicht in den meisten Fällen aber nicht aus, um einen Wiederaustrieb der Bestände sowie der damit einhergehenden Ertrags- und Qualitätsbeeinträchtigungen zu vermeiden.
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Jan-Philipp Eberstein
Das niederländische Unternehmen Rema setzt in der Krautminderung bei Kartoffeln das Gerät EnviMaxX ein. Es arbeitet rein mechanisch und führt in einer Überfahrt zwei Arbeiten aus: Oberirdisch wird mittels sich drehender Gummibänder das Kartoffelkraut eingeklemmt und von den Knollen gezupft und unterirdisch schneiden zwei breite Messer unterhalb des Knollennestes die Wurzeln durch. Dadurch wird die weitere Nährstoffversorgung der Pflanze effektiv unterbunden.
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Das Gerät arbeitet vierreihig und fährt je nach Einsatzbedingungen zwischen 2,5 und 16 km/h. Es kann eine Tagesleistung von bis zu 8 ha erreichen.
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Jan-Philipp Eberstein
Für die thermische Krautminderung herrschen in der Praxis Geräte mit einer Arbeitsbreite von 3 m vor. Als Energieträger dient Gas, das über unterschiedliche Brenner mit offener Flamme oder spezielle Infrarotstrahler in Wärme umgesetzt wird, die die Pflanzenzellen schädigt, aber die Pflanzen nicht verbrennt. Um die Wärme möglichst lange und effektiv zu nutzen, sind die durchgehenden Brennräume der Geräte an allen Seiten durch feste beziehungsweise flexible Abgrenzungen geschlossen und verfügen zum Teil noch über unterstützende Gebläse zur besseren Verteilung der heißen Luft.
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In Bockerode brachte das Gütersloher Unternehmen Ruthenberg Landtechnik ein Gerät vom Niederländischen Hersteller HOAF zum Einsatz. Es wird mit Flüssiggas betrieben. Ziel ist es laut Ruthenberg, das Kraut auf mehr als 80 Grad Celsius zu erhitzen damit die Zellen in der Pflanze platzen und die Pflanze letztlich vertrocknet.
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Jan-Philipp Eberstein
Das Unternehmen Zasso aus Aachen arbeitet in der Krautminderung bei Kartoffeln mit dem Electroherbverfahren. Dabei wird elektrische Hochspannung mittels Metallapplikatoren durch Pflanzen geleitet. Der Stromkreis wird mit einem zweiten Applikator auf dem Boden oder weiteren Pflanzen geschlossen. Zum Einsatz kam ein Prototyp, mit dem seit zwei Jahren Versuche in Deutschland laufen.
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Ziel ist es, dass die Zellen in den durchströmten Pflanzenbereichen ohne relevante Hitzeeinwirkung soweit zerstört werden, dass die Wasserversorgung in der Pflanze unterbrochen wird und sie austrocknet.
Da kein Boden bewegt wird, bleibt der Lebensraum ungestört erhalten und Bodenlebewesen werden nach aktuellem Versuchsstand nicht relevant geschädigt. Wichtig ist die niedrige und gleichmäßige Dosierung des Stroms.
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