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Pflanzenzüchtung

So werden Kartoffeln fit für den Klimawandel

Viele wilde und alte Kartoffelsorten besitzen Eigenschaften, die für die Züchtung vorteilhaft sein können.
am Montag, 21.11.2022 - 12:01

Kartoffelbauern müssen sich immer mehr auf extreme Wetterlagen einstellen. Die Züchtung setzt für künftige Sorten auf die Genetik wilder Verwandter.

Karsten Ellenberg gräbt ein paar Knollen mit Hand und Harke aus der Erde. „Da, wo wir nicht beregnen konnten, ernten wir nur Murmeln“, sagt der Kartoffelbauer. So eine lang anhaltende Trockenheit wie in diesem Sommer habe er noch nicht erlebt, erzählt er.

Hitze und Trockenheit setzen Kartoffelernten unter Druck

Die überdurchschnittlich heißen und trockenen Sommermonate haben die Kartoffelbauern in Deutschland hart getroffen. Ersten Schätzungen zufolge werden sie rund 1 Mio. t weniger ernten als im vorigen Jahr. Das sind 9 Prozent weniger als 2021 und 5 Prozent weniger als im mehrjährigen Durchschnitt. Obwohl die Anbaufläche um rund 8.000 ha auf 266.800 ha stieg, können die Ertragsrückgänge damit nicht kompensiert werden.

Auch die sinkenden Wasserstände setzen den Kartoffelanbau unter Druck. „Die Bewässerung war in diesem Jahr aufwendig und teuer“, sagt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Bauernverbands Nordostniedersachsen (BVNON). Bei vielen Landwirten seien die Wasserkontingente nun aufgebraucht.

Das erwarten Landwirte von neuen Kartoffelsorten:

Um dem Klimawandel zu begegnen, setzt Ellenberg in seinem Familienbetrieb auf Sortenvielfalt und entwickelt neue Züchtungen, die den Wetterextremen besser standhalten. Doch die Zucht neuer Sorten ist langwierig und mühsam. „Eine Kartoffel muss alles können“, erklärt er.

Die Knollen müssen Pilzen und Viren widerstehen. Es darf nicht heiß sein und auch nicht zu feucht. Überdies sollen sie am Ende auch noch verschiedenen Geschmäckern und unterschiedlichen Verwendungszwecken gerecht werden.

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