"Bis etwa 2035 haben wir hier ein Klima wie heute in Rom“, sagt Holger Klöble von der BayWa. Dieses Jahr hat der Verkaufsberater für Bewässerung in Mittelfranken und Baden-Württemberg bereits „ungefähr doppelt so viel Tropfschläuche“ verkauft wie im vergangenen Jahr zur selben Zeit.
Effizientere Bewässerung mit Tropfschläuchen wird stark nachgefragt, so der Experte. Sie gilt als effizienteste Methode, um Ackerkulturen mit Wasser oder auch Nährstoffe zu versorgen. Beides gelangt direkt an die Wurzeln, in der nötigen Menge und zum passenden Termin.
Auch interessant: Wo sich Beregnung von Ackerkulturen wirklich lohnt, das erfahren Sie hier.
Das spricht für Tropfbewässerung

Tröpfchen- oder Tropfbewässerung beziehungsweise Tropfschläuche führen besonders bei Trockenheit zu besserem Wachstum. Damit erzielen Landwirte meist höhere Erträge und bessere Qualitäten. Zugleich sparen sie Wasser, Energie, Dünger oder Pflanzenschutzmittel.
„Im Vergleich zu Großflächenregnern lassen sich schnell 40 bis 60 Prozent des kostbaren Wassers sparen“, sagt Holger Klöble. Mit sinnvollen Planungsprogrammen für eine Tropfbewässerung sei je nach Betriebsverhältnissen und Anbaudaten noch mehr herauszuholen.
Diese Vorteile hat Bewässerung mit Tropfschläuchen
Im Gegensatz zu Kreis- oder Trommelregnern mit Düsenwagen, die je nach Kundschaft ebenfalls noch ihre Berechtigung hätten, sei Tropfbewässerung relativ einfach zu handhaben. Selbst wiederverwertbare Tropfschläuche sind am Markt.
Automatisierte Beregnungsanlagen seien nachts am besten automatisch zeitgesteuert um 3:30 Uhr zu starten, wegen der höchsten Bogenspannung des Wassers. Die wichtigsten Vorteile:
- Höhere Erträge und Qualitäten,
- passende Versorgung mit exakten Mengen je nach Wachstumsstadium,
- deutlich weniger Wasserverbrauch ohne Verdunstung oder gar Oberflächenabfluss,
- oft niedrigerer Wasserdruck und somit weniger Energieverbrauch,
- kein Auswaschen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln.
Das sind Pluspunkte von Tropfschläuchen im Kartoffelbau
Pluspunkte von Tropfschläuchen speziell im Kartoffelbau sind
- seltener Staunässe im Wurzel- und Knollenbereich, weniger Sickerwasser,
- weniger Verformungen, Zwie- und Kettenwuchs oder Wachstumsrisse,
- trockene Blätter und weniger Pilzkrankheiten wie Phythophtora-Kraut- und Knollenfäule,
- weniger Nährstoffauswaschung, effizienter Düngereinsatz ohne hohe Salzgehalte.
Das kosten verschiedene Systeme zur Tropfbewässerung
Tropfbewässerung kostet in der Anschaffung rund 2.000 bis 2.500 Euro/ha, sagt Holger Klöble. Die jährlichen Kosten unterschiedlicher Systeme zur Bewässerung belaufen sich auf folgende Größenordnungen, je nach Nutzungsdauer sowie Arbeitskraft- und Maschinenkosten:
- Tropfbewässerung 1.600 bis 2.000 Euro/ha,
- Mikrosprinkler 1.400 bis 1.800 Euro/ha,
- Rohrberegnung 900 bis 1.300 Euro/ha,
- Düsenwagen 800 bis 1.200 Euro/ha,
- Großflächenregner 500 bis 900 Euro/ha.
So werden Tropfschläuche verlegt
Verlegt werden Tropfschläuche über und unter Flur, etwa mit Umkehrfräsen, zum Teil in einem Arbeitsgang mit der Dammformung. Etliche Anbieter haben dabei Erfahrung mit oder ohne Druckkompensierung. Die Verlegetechnik ermöglicht ein Schlauchverlegen bei 75 bis 90 cm Reihenabstand und 5 bis 10 km/h Geschwindigkeit. Pro Reihe lassen sich bis zu 1.500 m Tropfschlauch mitführen.
Die Bergetechnik zum Heben und Wickeln ist ebenfalls in einem Arbeitsgang möglich. Die Schlauchspannung ist an die Vortriebsgeschwindigkeit gekoppelt. Das soll ein Wiederbefülllen der Rollen mit 500 m Schlauch bei mehrjährigen oder dünnwandigen Tropfchläuchen ermöglichen. Möglich ist das gleichzeitige Bergen von bis zu drei Tropfschläuchen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.