Gegen Schädlinge und Stress sind widerstandsfähige Sorten gefragt. Das gilt auch für Kartoffeln, die sich vor Nematoden oder Viren schützen. Solche Resistenzzüchtungen, die weniger Pflanzenschutz brauchen, fordert die Ackerbaustrategie 2035.
In Berlin übergab Agrarministerin Julia Klöckner diese Woche Zuwendungsbescheide über 1 Mio. Euro für das Züchtungsprojekt ‚Adlatus“. Das arbeitet auch mit der Genschere CRISPR/Cas an virus- und nematodenresistenten Kartoffelsorten.
Das ist das Ziel des Züchtungsprojekts für pilzresistente Kartoffelsorten
Ziel des Verbundprojekts ‚Adlatus‘ ist es, vorhandene Abwehrebenen der Kartoffel zu verstärken und neue Mechanismen gegen etliche Viren und Nematoden zu etablieren. Im Fokus stehen diese Erreger:
- Wurzelgallennematoden,
- Kartoffelvirus Y,
- Kartoffelblattrollvirus,
- Tabakrasselvirus
Das Projekt soll im Blick auf zwei Handlungsfelder der Ackerbaustrategie einen Beitrag leisten:
- Pflanzenzüchtung mit der Entwicklung widerstandsfähiger und standortangepasster Sorten,
- Pflanzenschutz mit der Stärkung des Integrierten Pflanzenschutzes
Das sind die Begünstigten der Fördermittel von 1 Mio. Euro
Die Projektnehmer sind folgende Kartoffelzüchter und Forschungseinrichtungen:
- Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG (BNA), Ebstorf,
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster,
- Julius Kühn-Institut (JKI),
- Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie, Aachen.
Diese Züchtungsarbeit unterstützt die Ackerbaustrategie
Die genannten Erreger und Viruskrankheiten verursachen jährlich enorme Verluste bei der Kartoffelernte. Sie stellen auch den Anbau in Deutschland vor vielfache Schwierigkeiten.
In dem Projekt wird auch die Genschere CRISPR/Cas eingesetzt. Sie soll Hypothesen zur Nutzbarmachung potenzieller Resistenzgene überprüfen. Gentechnisch verändertes Zuchtmaterial entstehe dabei nicht, so das Bundeslandwirtschaftsministerium.
Julia Klöckner fordert neue, innovative Pflanzenforschung. Die Bedeutung resistenter Sorten nimmt wegen des Klimawandels weiter zu. Klöckner: „Unseren Vorsprung in diesem Bereich wollen wir erhalten und ausbauen. Dabei können moderne Methoden wie die Genschere den Werkzeugkasten erweitern“. So werde der Züchtungsprozess beschleunigt, der auf „natürlichem Weg“ länger dauere.
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