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Ölsaaten

Die 8 häufigsten Fehler bei der Aussaat von Ackerbohnen

am Mittwoch, 18.02.2015 - 10:00 (Jetzt kommentieren)

Bei der Saat von Ackerbohnen galt lange die Regel "so früh wie möglich". Mittlerweile sind die Sorten durch züchterischen Fortschritt stabiler geworden. Welche Fehler sollten bei der Aussaat vermieden werden?

Der Anbauumfang der Ackerbohne in Deutschland ist recht überschaubar. Eigentlich verwunderlich, bringt die Grobleguminose doch neben ihrer Anrechnung ans Greening noch andere positive Eigenschaften mit. So werden enge Fruchtfolgen aufgelockert, für die Nachfrucht wird Stickstoff im Boden angereichert und je nach Tanningehalt kann sie als Soja-Substitut in der Eiweißfütterung rationiert werden.
 
Lange Jahre galt beim Anbau der Ackerbohne die Regel "so früh wie möglich". Bei einem Keimtemperaturminimum von 3 ° Celcius sind Saattermine im Februar nicht selten. Für eine frühe Aussaat sprechen vor allem der konstante Wasserbedarf der Kultur. Bei zu kurzer Vegetationszeit reiften ältere Sorten zudem nicht optimal aus oder der Drusch überschnitt sich mit dem des Weizens.
 
Doch die Züchtung brachte bei den Ackerbohnen in den letzten Jahren ertragsstabilere Sorten auf den Markt. So haben beispielsweise Versuche in Schleswig-Holstein ergeben, dass späte Aussaaten auf geeigneten Standorten nicht zwangsläufig zu späteren Abreifen und Ernten führen. Somit ist beim Aussaatzeitpunkt vielmehr entscheidend, dass es keine Staunässe gibt bzw. das Saatbeet gut abgesetzt ist. Die Bohnen sollten nicht nur um eines frühen Zeitpunkts willen in den Boden geschmiert werden. Welche Fehler gilt es noch bei der Aussaat von Ackerbohnen zu vermeiden?
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Fehler vor der Aussaat der Ackerbohnen

Vermarktung: Der Greening-Faktor allein vermarktet die Ackerbohnen noch nicht. Deshalb steht hier die Frage, verwerte ich meine Ackerbohnen selbst, in einerm Verbund oder verkaufe ich die Ware? Die LWK Schleswig-Holstein hat zu dem Thema seit einiger Zeit eine Internetbörse für den Handel mit Leguminosen eingerichtet.
 
Sortenwahl: Neben der Leistung im Kornertrag sind die Standfestigkeit, die Reifezeit, die TKM und der Tanningehalt die wichtigsten Eigenschaften, die bei der Sortenentscheidung zu berücksichtigen sind. Soll eine komplett tanninfreie Sorte angebaut werden, steht im Moment nur die weißblühende Taifun zur Verfügung.
 
Vorfrucht: Ackerbohnen sollten nicht nach Leguminosen angebaut werden. Auch sollte auf den Flächen eine vierjährige Anbaupause nach Bohnen eingehalten werden. Hafer oder Roggen eignen sich schlechter wegen gleicher Nematoden-Stämme, Raps wegen der Bortrytis-Gefahr.
 

Gute Wasserversorgung während der ganzen Vegetationszeit

Standortansprüche: Da Ackerbohnen hohe Ansprüche an die Wasserversorgung haben, sind für ihren Anbau mittlere bis schwere Böden mit guter Wasserversorgung über die gesamte Vegetationsperiode (vor allem während Blüte und Hülsenansatz) nötig. Staunasse, flache oder sandige Böden sind weniger geeingnet.
 
Bodenbearbeitung: Die Grundbodenbearbeitung im Herbst sollte möglichst tief erfolgen, Pflug ist nicht essentiell, aber eine Lockerung bis 15 cm ist von Vorteil. Das Saatbeet sollte vor der Saat möglichst feinkrümelig und gut gelockert sein.
 
Saat: Aktuelle Empfehlungen geben bei der Direktsaat Stärken zwischen 45-50 K/m² an. Die Körner sollten wegen des hohen Keimwasserbedarfs, der Gefahr durch Vogelfraß und der hypogäischen Keimung nicht zu flach gesät werden. Empfohlen werden 4 - 6 cm auf mittleren bis schweren Böden, sowie zwischen 6 - 8 cm auf leichten Böden.
 
Unkrautbekämpfung: Wegen der langsamen Jungendentwicklung sind Ackerbohnen anfällig gegen Unkräuter (Melde-Arten, Kamille, Weißer Gänsefuß), mit dem Striegel oder einer Vorauflaufbehandlung bei starkem Unkrautdruck sollte den Konkurrenten um Wasser und Nährstoffe beigekommen werden.
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