Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Eiweißpflanzenstrategie

Ackerbohnen und Körnererbsen säen: So klappt’s auch mit Gemengen

gemenge-erbsen-roggen-leguminosen
am Montag, 04.04.2022 - 09:57 (Jetzt kommentieren)

Vor allem Ökobetriebe bauen Ackerbohnen und Körnererbsen in Gemengen etwa mit Getreide an. Aber auch konventionell kann sich der Gemengeanbau lohnen. Zwei Broschüren liefern Tipps zum Anbau von Eiweißpflanzen mit nichtlegumen Partnern.

Gemenge sind ein Mischanbau, bei dem meist eine Leguminose und eine Nichtleguminose zeitgleich auf einem Acker wachsen. Das hat im Bioanbau eine lange Tradition. Bei den Druschfrüchten sind Gemenge aus Ackerbohnen und Getreide am häufigsten.

Tipps zum Anbau von Bohnen und Erbsen auch im Gemenge

Empfehlungen für Ackerbauern zum Anbau von Ackerbohnen und Körnererbsen auch im Gemenge liefern die beiden Broschüren

  • Ackerbohnen-Anbau in der Praxis
  • Körnererbsen-Anbau in der Praxis.

Sie stammen von der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) und lassen sich im Internet bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) kostenlos herunterladen.

So sind die Ergebnisse der Eiweißpflanzenstrategie zusammengefasst

Die beiden Hefte fassen Ergebnisse mehrjähriger Versuche in Landwirtschaftsbetrieben zusammen, die im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung durchgeführt wurden. Dazu zählen vor allem Einflussfaktoren auf

Dazu zählen etwa Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Unkrautkontrolle und Wasserversorgung. Zudem zeigen Beispiele, wie sich die Leguminosen jenach Voraussetzung wirtschaftlich anbauen lassen. So gibt es nützliche Kennzahlen zu Bohnen und Erbsen. Damit lässt sich der Anbau in konventionellen wie in biologisch wirtschaftenden Betrieben vergleichen und bewerten.

Das zeigen Versuche zum Gemengeanbau von Ackerbohnen mit Hafer

Der Gemengeanbau von Ackerbohnen zum Beispiel mit Hafer verursacht höhere Direkt- und Arbeitserledigungskosten. Sie liegen schnell bei mehreren Hundert Euro pro Hektar. Das liegt daran, dass beim nichtlegumen Gemengepartner die Stickstoffabfuhr über das Erntegut in die Kalkulation einfließt.

Die Aussaat des Gemenges ist aufwändiger als die Reinsaat. Die höheren Kosten werden durch den Zusatzerlös des Gemengepartners aber meist mehr als ausgeglichen.

Das zeigen Versuchsergebnisse zu Gemengen aus Erbsen und Getreide

Bei den Druschfrüchten sind Gemenge aus Erbsen und Getreide am häufigsten.  Ertragsstabil ist meist Gerste. Gemengeanbau klappt aber auch mit Hafer, Triticale oder Futterweizen.

Das Getreide dient gemischt mit Körnererbsen vorrangig als Stützfrucht. So verbessert sich die Standfestigkeit der Erbsen. Die Spätverunkrautung ist wegen der besseren Bodenbedeckung geringer. Nährstoffe, Wasser und Licht lassen sich effizienter nutzen. Krankheiten und Schädlinge treten seltener auf und die Artenvielfalt im Feld ist höher.

Das Risiko möglicher Ernteausfälle durch die Folgend es Klimawandels mit oft heftigen Unwägbarkeiten bei der Witterung oder wegen Schädlingsbefalls senkt der Gemengeanbau deutlich.

In Gemengen lassen sich Sommer und Wintererbsen nutzen

Gemenge werden vorwiegend in Biobetrieben sowohl im Sommer- als auch im Winteranbau gesät. Im Sommeranbau erproben die Betriebe etwa

  • Sommererbse mit Hafer,
  • Sommererbse mit Sommergerste oder
  • Sommererbse mit Leindotter.

Die Züchtung frosttoleranter Wintererbsen macht den Anbau von Gemengen auch als Winterfrucht möglich. Vor allem in sommertrockenen Lagen lässt sich so die Frühjahrsfeuchte optimal nutzen.

Im Winteranbau funktionieren vielfach folgende Gemenge:

  • Wintererbsen mit Triticale oder
  • Wintererbsen mit Roggen zur Körnernutzung.
Mit Material von BLE, SÖL
Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe März 2023
agrarheute_magazin_composing

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...