Gemenge sind ein Mischanbau, bei dem meist eine Leguminose und eine Nichtleguminose zeitgleich auf einem Acker wachsen. Das hat im Bioanbau eine lange Tradition. Bei den Druschfrüchten sind Gemenge aus Ackerbohnen und Getreide am häufigsten.
Tipps zum Anbau von Bohnen und Erbsen auch im Gemenge
Empfehlungen für Ackerbauern zum Anbau von Ackerbohnen und Körnererbsen auch im Gemenge liefern die beiden Broschüren
- Ackerbohnen-Anbau in der Praxis
- Körnererbsen-Anbau in der Praxis.
Sie stammen von der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) und lassen sich im Internet bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) kostenlos herunterladen.
Hier finden Sie die Broschüre zu Ackerbohnen
So sind die Ergebnisse der Eiweißpflanzenstrategie zusammengefasst
Die beiden Hefte fassen Ergebnisse mehrjähriger Versuche in Landwirtschaftsbetrieben zusammen, die im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung durchgeführt wurden. Dazu zählen vor allem Einflussfaktoren auf
- Ertrag und
- Eiweißgehalt.
Dazu zählen etwa Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Unkrautkontrolle und Wasserversorgung. Zudem zeigen Beispiele, wie sich die Leguminosen jenach Voraussetzung wirtschaftlich anbauen lassen. So gibt es nützliche Kennzahlen zu Bohnen und Erbsen. Damit lässt sich der Anbau in konventionellen wie in biologisch wirtschaftenden Betrieben vergleichen und bewerten.
Das zeigen Versuche zum Gemengeanbau von Ackerbohnen mit Hafer
Der Gemengeanbau von Ackerbohnen zum Beispiel mit Hafer verursacht höhere Direkt- und Arbeitserledigungskosten. Sie liegen schnell bei mehreren Hundert Euro pro Hektar. Das liegt daran, dass beim nichtlegumen Gemengepartner die Stickstoffabfuhr über das Erntegut in die Kalkulation einfließt.
Die Aussaat des Gemenges ist aufwändiger als die Reinsaat. Die höheren Kosten werden durch den Zusatzerlös des Gemengepartners aber meist mehr als ausgeglichen.
Das zeigen Versuchsergebnisse zu Gemengen aus Erbsen und Getreide
Bei den Druschfrüchten sind Gemenge aus Erbsen und Getreide am häufigsten. Ertragsstabil ist meist Gerste. Gemengeanbau klappt aber auch mit Hafer, Triticale oder Futterweizen.
Das Getreide dient gemischt mit Körnererbsen vorrangig als Stützfrucht. So verbessert sich die Standfestigkeit der Erbsen. Die Spätverunkrautung ist wegen der besseren Bodenbedeckung geringer. Nährstoffe, Wasser und Licht lassen sich effizienter nutzen. Krankheiten und Schädlinge treten seltener auf und die Artenvielfalt im Feld ist höher.
Das Risiko möglicher Ernteausfälle durch die Folgend es Klimawandels mit oft heftigen Unwägbarkeiten bei der Witterung oder wegen Schädlingsbefalls senkt der Gemengeanbau deutlich.
Hier finden Sie die Broschüre zu Körnererbsen
In Gemengen lassen sich Sommer und Wintererbsen nutzen
Gemenge werden vorwiegend in Biobetrieben sowohl im Sommer- als auch im Winteranbau gesät. Im Sommeranbau erproben die Betriebe etwa
- Sommererbse mit Hafer,
- Sommererbse mit Sommergerste oder
- Sommererbse mit Leindotter.
Die Züchtung frosttoleranter Wintererbsen macht den Anbau von Gemengen auch als Winterfrucht möglich. Vor allem in sommertrockenen Lagen lässt sich so die Frühjahrsfeuchte optimal nutzen.
Im Winteranbau funktionieren vielfach folgende Gemenge:
- Wintererbsen mit Triticale oder
- Wintererbsen mit Roggen zur Körnernutzung.
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