Im Lager ist dann Ruhe
Berater Eugen Winkelheide von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bewertet den aktuellen Befall: „Neben Körnern mit Löchern sind auch einige Samen mit dunklen Punkten zu finden. Öffnet man vorsichtig diese bräunlichen Flecken, so steckt nicht selten ein ausgewachsener Käfer hinter der Hülle.“
Ein Großteil dieser Käfer verharrt im Samen bis zur nächsten Aussaat im Frühjahr. Winkelmann: „Einige schlüpfen im Lager, dort richten sie aber keinen weiteren Schaden mehr an. Sie vermehren sich nicht weiter und sind somit kein Lagerschädling.“
Eiablage im Frühjahr, Larven fressen sich ins Korn
Der Pferdebohnenkäfer tritt im Frühjahr ab Beginn der Hülsenbildung auf. Er legt sehr versteckt über einen langen Zeitraum Eier an die jungen Hülsen ab.
Es entwickeln sich Larven, die sich in die Körner einfressen. Im Korn wächst die Larve bis zum Käfer heran. Beim Schlüpfen ab Anfang August nagen die adulten Käfer ein kreisrundes Loch.
„Rückzugsgebiete zum Überwintern sind Gehölze, letztjährige Ackerbohnenfelder und eigenes Saatgut mit lebenden Käfern“, erklärt der Berater den Entwicklungszyklus.
Z-Saatgut darf keine Käfer enthalten
Im Gegensatz zum Eigensaatgut wird Zertifiziertes Saatgut bei der Beschaffenheitsuntersuchung auf lebende Tiere untersucht. Das Z- Saatgut darf Löcher oder tote Tiere enthalten, lebende Käfer aber nicht, ansonsten wird es aberkannt.
Wird der Embryo durch den Käfer verletzt, kann die Keimfähigkeit leiden.
Wie einzelne Versuche bislang gezeigt haben, ist eine Regulierung des Schädlings im Feld mit den zur Verfügung stehenden Insektiziden nicht möglich.
Berater Winkelheide: „Ackerbauliche Maßnahmen wie zum Beispiel tiefes Pflügen der Bohnenfelder nach der Ernte können Reduktionspotential bringen – wie wirksam das ist, bleibt abzuwarten.“
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