Edamame: So wird aus der Sojabohne ein Superfood

Edamame heißen die unreifen Samen der Sojabohne, die aus Sushi-Restaurants nicht mehr wegzudenken sind. Immer beliebter wird die proteinreiche Leguminose aber auch als gesunde Knabberei. Der Anbau ist in Mitteleuropa noch nicht weit verbreitet - aber möglich. Darauf müssen Sie achten.
Edamame ist ein neuer Trendsetter, vor allem bei Vegetariern, und aktuell in Deutschland oftmals nur in Tiefkühlqualität verfügbar. Die steigende Verbrauchernachfrage nach vegetarischen und veganen Grundnahrungsmitteln führt aber dazu, dass auch erntefrische Edamame interessante Absatzpotenziale versprechen.
Da die Hülsen der grün geernteten Sojabohne nicht zum Verzehr geeignet sind, müssen sie geöffnet werden, um an die zwei bis drei schmackhaften Bohnen zu kommen. Wer den nussig-süßlichen Geschmack der frischen Edamame nicht mag, kann auf die geröstete Form in verschiedenen Geschmacksrichtungen zurückgreifen.
Edamame: Wo wächst das Superfood?
Edamame wird schon zur Teigreife geerntet. Sie hat eine deutlich kürzere Vegetationszeit als Druschsoja und eignet sich daher auch für den Anbau im kühleren Norddeutschland. Die Hülsenfrucht kann auf leichten Sandböden, aber auch auf schweren, kalten Böden angebaut werden.
Bei Edamame auf Impfung und Düngung achten
Eine Saatgutimpfung mit Rhizobakterien, die in unseren Böden noch nicht vorhanden sind, erhöht bei der großkörnigen Sojabohne den Ertrag und den Eiweißgehalt. Es ist jedoch auch ein Anbau von Edamame ohne Impfung möglich.
Der Stickstoffbedarf der Sojabohne ist im Vergleich zu Druschsoja deutlich geringer. Das Stickstoffniveau von Gemüseanbauflächen ist in der Regel höher als das von Ackerflächen.
Fruchtfolge: Vorsicht beim Anbau von Leguminosen
Obwohl die Sojabohne als Leguminose grundsätzlich als selbstverträglich gilt, sollte sie langfristig in einer geregelten Fruchtfolge stehen. Es empfiehlt sich, eine Anbaupause von mindestens vier Jahren einzuhalten.
Der bei Soja hohe Unkrautdruck stellt besondere Anforderungen an die Vorfrucht. Für Soja als N-fixierende Sommerung bietet sich eine abtragende Winterung mit guter Unkrautunterdrückung an. Die Nmin-Gehalte im Boden sollten möglichst gering sein, weil so die Knöllchenbildung unterstützt wird.
Edamame: Welche Sojasorte eignet sich für den Anbau?
Um den nussig-süßen Geschmack der Hülsenfrucht genießen zu können, müssen spezielle Sojasorten mit großen Körnern, schwacher Behaarung und leicht zu öffnenden Hülsen angebaut werden. Die Aussaat erfolgt in den leicht feuchten und erwärmten Boden auf etwa 4 bis 5 cm Ablagetiefe mit Einzelkornsätechnik. Die geringe Aussaatstärke von 50.000 Pflanzen pro Hektar sorgt dafür, dass die Hülsen größere Körner enthalten.
Eiweißquelle in Öko-Qualität
Es sind bisher kaum Krankheiten und Schädlinge bekannt, sodass kein chemischer Pflanzenschutz nötig ist. Zur Unkrautregulierung bieten sich mechanische Verfahren mit Striegel und Hacke an. Die Wasserversorgung muss von der Blüte bis zur Ernte – gegebenenfalls auch durch Beregnungstechnik – sichergestellt sein.
Wann kann man Edamame ernten?
Die Ernte der noch leicht unreifen Hülsen findet je nach Kulturverlauf zwischen Mitte August und Anfang Oktober statt – rund hundert Tage nach der Aussaat. Dank der zeitversetzten Aussaat lässt sich das Erntefenster auf sechs bis acht Wochen strecken und so ein Ernteergebnis von knapp 5 t/ha erreichen. Dazu werden bis zu 1.000 Hülsen händisch von den Pflanzen gepflückt. Nach der Ernte kann man die frischen Edamame bei 2 bis 3 °C bis zu zwei Wochen lagern.
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