Regionale Erbsen für veganen Fleischersatz haben Landwirte in Bayern und Thüringen auf 125 ha ausgesät. Sie sind bei der BayWa unter Vertrag und bauen die Hülsenfrucht für das Start-up Greenforce in München an.
Ziel ist die vertikale Integration vom eigenen Saatgut bis hin zum fertigen Nahrungsmittel. Das soll neue Absatzwege für Landwirte im Bereich alternativer Proteine zur Humanernährung schaffen, etwa für Patties oder Burger. Die Abnahmemengen sind garantiert.
Welche Erbsensorte bauen die Landwirte für vegane Burger und Patties an?

Die proteinreiche Erbsensorte hat eine EU-Zulassung und ist für die Speisenutzung geeignet. Künftig will das Start-up womöglich eigenes Saatgut für "Power-Erbsen" züchten, weil die Sorten oft noch nicht optimiert sind.
Bei der ersten Erbsenernte im Spätsommer 2023 rechnen die Beteiligten mit einem Ertrag von etwa 300 bis 400 Tonnen Rohware. Das Start-up will die Ernte zu Ersatzprodukten für Fleisch, Fisch, Eiern und Milch weiterverarbeiten.
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Warum sind alternative Proteine mehr als ein Hype?
Alternative Proteine sind mehr als ein Hype. Der Bedarf an Nahrungsmitteln steigt und viele Verbraucher wünschen sich veganen Ernährung. Dazu braucht es neben tierischen Proteinen eine sichere, pflanzenbasierte Proteinerzeugung.
Das weiß auch Kristal Golan, Chef für neue Proteinlösungen bei der BayWa. Greenforce will diese innovativen Proteinlösungen bieten. Das Start-up kooperiert über den Konzern mit den Vertragsanbauern.
Können noch mehr Anbauer vom Markt für pflanzliche Proteine profitieren?
Der Trend, dass Verbraucher und Hersteller bei pflanzlichem Protein mehr Wert auf heimische Rohware legen, lässt sich sicher nutzen. Der Schlüssel für eine Skalierung der Anbauflächen liegt aber in der gesamten Wertschöpfungskette.
Parallel zum Anbau müssen auch die daran anknüpfenden Verarbeitungs- und Handelsstrukturen weiter ausgebaut werden. Mit den Vertragsanbauern und der Genossenschaft hat das Start-up einen regionalen Partner, der eine Brücke baut zwischen Agrar- und Lebensmittelindustrie, die bisher oft noch fehlt.
Was bringen kurze Transportwegen für heimisches Eiweiß?
Kurze Transportwege bringen einen ordentlich gesenkten CO2-Ausstoß in der gesamten Wertschöpfungskette. Sie müssen sich entlang der weiteren Rohstoffverarbeitung durchziehen. Das soll der Vertragsanbau garantieren.
Weiter ist es wichtig, das gesamte Erntegut zu verwerten. Das muss für alle Beteiligten am Vertragsanbau wirtschaftlich sein. Bei der Extraktion von Protein entstehen nämlich allerlei Nebenströme für weitere Produkte. Aktuell werden etwa pflanzliche Kauknochen für Hunde geprüft.
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