Bei heimischen Sojabohnen liegt der Proteingehalt nach erfolgreicher Impfung bei den aktuellen Sorten zwischen 38 und 48 Prozent Rohprotein (RP) in der Trockenmasse (TM). Meist sind es 40 bis 43 Prozent.
Für Futter sollten sie möglichst 40 bis 41 Prozent und für Lebensmittel 42 bis 43 Prozent Proteingehalt erreichen. Liegt der Gehalt über der vereinbarten Norm, zahlen manche Abnehmer Zuschläge. Liegt er darunter, sind manchmal auch Preisabschläge in Kauf zu nehmen.
Wie viele Sojasorten sind verfügbar?
Dank rühriger Sojazüchtung in Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz ist jedes Jahr etwa ein Dutzend neuer Sorten am Markt. Für Deutschland taugen die Reifegruppen 000 und 00.
In hiesigen Wertprüfungen standen 2019 und 2020 je 22 beziehungsweise 26 Stämme. 14 Neuzulassungen schafften es 2020 in die Versuche der Bundesländer, die 16 bis 33 Sorten prüften.
In den Landessortenversuchen bringen etliche Sorten durchgehend Relativerträge von über 100 Prozent. Sie sind überdurchschnittlich im Mittel der Versuchsorte 2020 und mehrjährig von 2016 bis 2020.
Sehr frühe 000 und frühe 00-Sorten lohnen sich
Dazu zählen die 000-Sorten Adelfia, Coraline und ES Governor, weiter mit kleinen Abstrichen ES Comandor, RGT Sphinxa und SY Livius. Von den erstmals geprüften Soja-Sorten trifft das auf RGT Salsa und ES Compositor zu, die von der Abreife her jedoch wie Adelfia und mit Abstrich Cantate PZO als Übergang zum 00-Segment zu sehen sind.
Ebenfalls meist überdurchschnittlich, außer an weniger günstigen Standorten, zeigten sich die Soja-Sorten Achillea und oft auch Acardia, wobei Achillea den besseren Eiweißgehalt aufweist, und Sussex, die recht früh abreift.
Mehrjährige LSV-Ergebnisse 2020 aus den Ländern finden Sie hier
Welche Sojasorten eignen sich im Norden?
Regionale Besonderheiten gibt es auch. So zeigt etwa Obelix im Norden meist bessere Leistungen als im Süden. Die Sorte hat wie Nessie PZO und RGT Salsa eine besonders rasche Jugendentwicklung. Darauf legten vor allem Ökoanbauer Wert.
So empfiehlt sich ein Blick auf Versuche vor Ort und in die Beschreibende Sortenliste. Informationen zu Sorten, Anbau und Verwertung finden sich auch im Internet beim Sojaförderring.
In der Reifegruppe 00 zählten zu den regelmäßig überdurchschnittlich ertragreichen Sorten Atacama, RGT Stumpa und Yakari sowie die erst kürzer geprüften Alvesta und RGT Sakusa. Als langjährig stabil leicht über dem mittleren Ertrag liegend bewährte sich ES Mentor. Silvia PZO liegt zwar ertraglich häufig im Spitzenfeld, wird aber nur in den wärmsten Weinbauklimaten reif und fällt im Eiweißgehalt ab.
Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen gedruckten print-Ausgabe aus dem Februar 2021, agrarheute 2/2021 ab Seite 128, und im Artikel "Sojasorte gesucht" in der digitalen Ausgabe 2/2021.
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