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Anbauratgeber

Weiße Lupinen säen: Diese Checkliste hilft beim ersten Anbau

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am Mittwoch, 14.12.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Wer 2023 erstmals Weiße Lupinen anbauen will, muss jetzt bald Saatgut und Impfmittel ordern. agrarheute sagt, was bei Anbau und Verfütterung sonst noch wichtig ist.

Leguminosen bringen viele Vorteile. Die Weiße Lupine stand aber lange Zeit nicht im Feld. Eine Ursache dafür war Anthraknose: Die Pilzkrankheit brachte den Anbau lange fast voll zum Erliegen.

Resistenz gegen Anthraknose ist daher das vorderste Ziel bei der Lupinenzüchtung. Neuere alkaloidarme Sorten haben inzwischen eine relativ ausgeprägte Toleranz und zugleich ein relativ gutes Ertragspotenzial.

Das ist wichtig bei der Standortwahl für Weiße Lupinen

Anders als bei Sojabohnen muss die Lupine für die Fütterung nicht getoastet werden. Sie lässt sich meist früher säen und kann damit die Winterfeuchte besser nutzen.

  • Sehr leichte Sandböden mit Ackerzahlen unter 25 in trockenen Regionen mit niedrigem Ertragspotenzial und Höhenlagen über 500 m mit später Ernte ab Oktober sind für Weiße Lupinen eher nicht zu empfehlen.
  • Mais ist als Vorfrucht geeignet, da er zumeist ein sauberes Feld hinterlässt.
  • Auf Staunässe reagiert Weiße Lupine empfindlich. Sie fördert den Befall mit Auflauf- und Fußkrankheiten.
  • Bei der Standortauswahl ist es wichtig zu wissen, dass Wild, etwa Rehe oder Tauben sehr gern Lupinen fressen, was zu erheblichen Ausfällen führen kann.
  • Zu empfehlen ist eine Bodenuntersuchung, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

So bereiten Sie die Aussaat von Weißen Lupinen vor

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Lupinen gehören zu den Leguminosen. Durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien können die Hülsenfrüchte Luftstickstoff binden und ihn als Hauptnährstoff im Anbausystem liefern.

  • Für die Saat ist ausschließlich zertifiziertes Saatgut zu bestellen, und das möglichst früh. Z- Saat ist auf Anthraknose untersucht; Nachbau ist verboten, um die Toleranz auf die Pilzkrankheit aufrechtzuerhalten.
  • Möglichst früh sind neben dem Saatgut auch das Impf- oder Rhizobienmittel und die gegebenenfalls nötigen Herbizide zu bestellen.
  • Das Saatgut ist direkt vor der Saat gleichmäßig mit einem Rhizobienpräparat für Lupinen zu impfen.
  • Die Altverunkrautung ist sicher zu beseitigen.
  • Nach Möglichkeit ist ein „falsches“ Saatbett zu schaffen, um Unkräuter zur Keimung zu bringen.
  • Den Saattermin dürfen Sie nicht zu früh wählen. Günstig liegt er etwa Ende März bis Mitte April, bei 6 °C Bodentemperatur. Das Unkraut wächst schneller als die Lupine.
  • Saat und Bodenvorbereitung sind nur bei trockenen Bedingungen möglich. Das Saatbett geht vor Saatzeit.
  • Nötig ist eine Saattiefe von 3 bis 4 cm. Auf eine zu tiefe Ablage reagiert die Weiße Lupine empfindlich, was meist zu Ertragseinbußen führen.

Das ist wichtig für Saat und Unkrautbekämpfung in Weißen Lupinen

Ein möglichst niedriges Unkrautpotenzial des Ackers ist entscheidend, damit sich die Kultur gut etabliert.

  • Bei vorheriger Zwischenfrucht ist eine sicher abfrierende Mischung wichtig.
  • Die Zwischenfrucht ist bei Frost zu walzen, um den Rotteprozess zu unterstützen.
  • Zu säen ist nach Möglichkeit, wenn Regen in Sicht ist. Auch Bodenherbizide brauchen Bodenfeuchte.
  • Achtung: Herbizide gegen zweikeimblättrige Unkräuter sind nur im Vorauflauf zugelassen.
  • Striegeln ab EC 21 kann die Unkrautbeseitigung unterstützen
  • Das Herbizid Spektrum Plus wirkt breit, hat aber eine Drainauflage. Mischungen sind möglich, etwa mit Boxer bei Raps in der Fruchtfolge oder mit Stomp Aqua bei Problemen mit Melde. Auf drainierten Flächen ist Stomp Aqua plus Boxer möglich.

Das sind Verwertungsmöglichkeiten für Weiße Lupinen

In der Tierernährung ist die Weiße Lupine durch ihren hohen Eiweißgehalt von Interesse. Gut verdaulich eignet sie sich zur Fütterung von Schweinen, Geflügel und Rindern.

  • Die Weiße Lupine lässt sich ohne weitere Behandlung geschrotet oder gequetscht als Futter nutzen
  • Im Vergleich zur Ackerbohne und Futtererbse hat sie einen höheren Gehalt an Rohprotein und Rohfett.
  • Für den Anbau zur menschlichen Ernährung sind vertraglich festgelegte Abnehmer nötig. Vor dem Anbau ist abzuklären, welche Anforderungen und Inhaltswerte geliefert und welche Analysen nachgewiesen werden müssen.
Mit Material von LfL, DSV
Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe März 2023
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Lupinenkaffee aus Süddeutschland

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