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Politik EU

Zehn Hektar Klee für sieben Hektar Vorrangfläche

am Dienstag, 22.04.2014 - 12:17 (Jetzt kommentieren)

Luxemburg/Strassburg - Die Detailregeln zur europäischen Agrarreform sind unter Dach. Um auf ausreichend Vorrangfläche zu kommen sind jetzt weniger stickstofffixierende Pflanzen nötig als bislang geplant.

Die Detailregeln zur Agrarreform - und damit auch die umstrittenen Einzelheiten zum Greening - sind unter Dach und Fach. Weder der Rat noch das Europaparlament erhoben vergangene Woche Einwände gegen die von der Europäischen Kommission nachgebesserten Entwürfe.
 
Nachdem der Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments zwischenzeitlich gedroht hatte, die sogenannten delegierten Rechtsakte abzulehnen, zeigte sich die Kommission Anfang April zu Zugeständnissen bereit.

Stickstoffixierende Pflanzen zählen auf Vorragflächen mehr als geplant

Insbesondere soll der Anbau von stickstofffixierenden Pflanzen mit dem Faktor 0,7 statt 0,3 auf das Ziel von fünf Prozent ökologischen Vorrangflächen angerechnet werden. Das bedeutet, um sieben Hektar (ha) Vorrangfläche zu erreichen, müssten zehn Hektar Klee, Lupinen, Alfalfa oder ähnliches angebaut werden; nach den im März veröffentlichten Plänen hätten es mehr als 23 ha sein müssen.
 
Ferner versicherte die Kommission in einer schriftlichen Erklärung, dass sie die Detailregeln nach einem Jahr überarbeiten wird, sollte sich herausstellen, dass die Vorgaben zu einer "spürbaren Verringerung des Produktionspotentials der EU" führen. Daneben bekräftigte die Behörde, alles dafür zu tun, dass die Auflagen mit so wenig Bürokratie wie möglich für Verwaltung und Landwirte umgesetzt werden.

    Rechtsakte treten im Mai in Kraft

    Die insgesamt elf delegierten Rechtsakte, die alle Teilbereiche der Agrarreform abdecken, werden jetzt voraussichtlich in der zweiten Maihälfte in Kraft treten. Damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, damit die Umsetzung der Agrarreform in den Mitgliedstaaten abgeschlossen werden kann und das Greening ab 2015 Anwendung findet.
     
    Der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament, Paolo De Castro, hält die Arbeit seines Gremiums an der jüngsten Agrarreform damit für abgeschlossen. "Es war ein harter und langwieriger Prozess, aber das Parlament spielte eine entscheidende Rolle", so De Castro zum Abschluss der letzten Plenarwoche vor der Europawahl am Donnerstag in Straßburg.
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