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Pflanzenbau-Ratgeber

Blattdüngung im Mais: Dafür ist sie gut

am Freitag, 10.06.2016 - 13:45 (Jetzt kommentieren)

Gegen akuten Nährstoffmangel und als Ergänzung zur Bodendüngung mit vorbeugendem Charakter gewinnt die Blattdüngung im Mais zunehmend an Bedeutung.

Vielerorts ist der Mais gelegt - und der überwiegende Teil der Düngung abgeschlossen. Lediglich Maßnahmen zur Blattdüngung stehen zwischen dem Vier- und Zehnblattstadium noch aus. Die Experten von effizient düngen, einer Beratungstochter der Yara GmbH, erklärt, auf was es dabei ankommt. So sei es sinnvoll, den Mais in seiner Jugendphase über das Blatt zu fördern. Zudem sollte zur weiteren Vitalisierung der Pflanze eine Blattspritzung mit Mikronährstoffen zum letztmöglichen Behandlungstermin durchgeführt werden.

Die Stickstoff-Versorgung ist laut 'effizient düngen' in der Regel durch die Wahl eines geeigneten Unterfußdüngers in der Jugendphase abgesichert. Sollten hier Engpässe auftreten, könne beispielsweise mit der Zugabe von Spritzharnstoff eine Versorgungslücke überbrückt werden.

Phosphat-Blattdüngung effektiv

Die Phosphat-Gehalte sind für jedwede Energie-Übertragung in der Pflanze essentiell wichtig. Damit limitiert eine schwache Phosphat-Versorgung alle Stoffwechselvorgänge. Ebenso ist eine ausreichende Wurzelentwicklung entscheidend für eine gute Energieversorgung. Insbesondere in der Jugendphase ist die Phosphat-Versorgung der Maiskultur nicht immer sicher abgedeckt, schreiben die Düngeexperten weiter. Gründe dafür sind:

  • relativ schwach ausgeprägtes Wurzelsystem in der frühen Entwicklungsphase
  • Kälte und Trockenheit vermindern zusätzlich die Verfügbarkeit
  • Daneben ist in vielen Fruchtfolgen die Unterfuß-Düngermenge in den letzten Jahren stetig reduziert worden, um den Phosphat-Bilanzüberschuss nicht zu stark ansteigen zu lassen.
  • Auch die Platzierung von Gülle oder Gärrest zur Saat statt mineralischer Unterfußdüngung senkt die frühe Phosphat-Versorgung der Maispflanze ab.

Im Gegensatz zu anderen Hauptnährstoffen ist der Phosphat-Gehalt in der ausreichend ernährten Pflanze relativ gering. Vergleicht man den Kalium- und den Phosphat-Gehalt miteinander, stellt man fest, dass der Phosphat-Gehalt zehnfach niedriger ist als der von Kalium. Mit einer Phosphat-Blattdüngung sei der Hebel den Blattgehalt wirksam zu erhöhen jedoch zehnfach größer als bei Kalium.

Magnesium-Blattdüngung fürs Chlorophyll

Als Zentralelement im Chlorophyll und für die Umwandlung des Sonnenlichtes in Energie ist Magnesium bedeutend. Gerade auf leichten Standorten und bei geringen pH-Werten ist die Versorgung kritisch zu prüfen.

Magnesium wird leicht ausgewaschen und ist im sauren Milieu schlecht verfügbar.

Mikronährstoffe haben vielfältige Aufgaben

  • Mais ist das Getreide mit dem höchsten Bor-Bedarf. Der Mikronährstoff hat einen direkten Einfluss auf Zellwand- und Membranstrukturen. Die Aufnahme von Nährstoffen, das Längenwachstum der Wurzel und des Sprosses sowie die Kolbenfüllung werden durch Bor-Mangel negativ beeinflusst. Bor ist in den meisten Pflanzen wenig mobil - deshalb sollte dieses mehrfach zur Versorgung über das Blatt gespritzt werden: eine frühe Maßnahme zur Förderung der Jugend-Entwicklung im Sechsblatt-Stadium und eine späte Maßnahme zum letztmöglichen Behandlungstermin (Wuchshöhe 80 - 100 cm).
     
  • Ferner haben Maispflanzen einen hohen Zink-Bedarf. Hohe Phosphat-Gehalte des Bodens, etwa nach einer Unterfußdüngung, behindern die Zink-Aufnahme aus dem Boden. Für die zügige Jugendentwicklung und die Verbesserung der Kältetoleranz ist Zink vor allem in dieser Phase von Bedeutung. Auch in der Kolbenfüllungsphase ist der Bedarf recht hoch. Da Zink in der Pflanze ebenfalls wenig mobil ist, kann eine späte Applikation sinnvoll sein.
     
  • Mangan hat eine entscheidende Stellung im Energie-Stoffwechsel der Maispflanze. Es ist ebenso wie Kupfer und Zink an der Vitalität der Pflanze beteiligt - zum Beispiel über die Entgiftung von freien Radikalen in der Zelle.

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