Neben klassischer Untersaat im Mais wie Gras, Getreide-GPS und anderen Kulturen vereint die Durchwachsene Silphie viele positive Eigenschaften. Als Dauerkultur mit Standzeiten von 15 bis 20 Jahren schützt sie den Boden ganzjährig vor Erosion und macht währenddessen Eingriffe in das Bodengefüge unnötig.
Erträge der Silphie liegen 14 Prozent höher als beim Mais
In den vergangenen Jahren waren die Erträge bereits zufriedenstellend: Am Standort Dornburg in Thüringen mit stark tonigem Schluff und 605 mm Niederschlag erzielte die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft mit der Silphie in zwölf Jahren durchschnittlich 217 dt/ha Trockenmasse (TM). Das sind 14 Prozent mehr als beim Mais.
Auf so genannten Maisgunststandorten wie Haus Düsse in der Soester Börde, Nordrhein-Westfalen, mit tonigem Schluff und 790 mm Niederschlag brachte die Silphie zwar leicht höhere Massenerträge als in Dornburg, nämlich bis zu 223 dt TM/ha. Allerdings lag sie damit rund 10 Prozent unter den örtlichen Silomaiserträgen.
Silphianbau: Vor- und Nachteile
Ihren Vorteil als Dauerkultur spielt die Silphie bei der ökonomischen Betrachtung aus. Trotz geringerer Methanhektarerträge, als Folge der niedrigere spezifische Gasausbeuten, lässt sie sich mit erheblich geringeren jährlichen Kosten anbauen. Das ist bedingt durch die vollständige Einsparung der jährlichen Bodenbearbeitung und Bestandsetablierung.
Als gewichtige Nachteile galten bisher hohe Etablierungskosten für die aufwendige Pflanzung von 4.800 bis 7.000 Euro/ha. Dazu kam der fehlende Ertrag im ersten Jahr der Bestandsetablierung. Dadurch wurde der Vorteil jährlicher Kosteneinsparungen gegenüber anderen Kulturen nivelliert.
Silphieaussaat mit Drill- und Einzelkornsätechnik
In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Anbauverfahren durch verbesserte Saatgutqualität (mechanische und chemische Vorbehandlung) mit einem revolutionären Entwicklungsschritt: Inzwischen ist die Aussaat mit gängiger Drill- und Einzelkornsätechnik möglich. Dadurch ist die Etablierung einfacher, schneller und deutlich günstiger möglich als beim aufwendigen Pflanzverfahren.
Bedingt durch die Fokussierung auf eine erfolgreiche Etablierung der Silphie, wurde die Bestandsdichte des Mais auf 5,2 Körner/m² reduziert. Das ermöglichte der auflaufenden Silphie genügend Standraum und Belichtung in der Jugendphase. Auf das Auflaufverhalten und die Bestandsdichte hatte die Deckfrucht keinen Einfluss.
Der vollständige Beitrag mit Empfehlungen für den Körner- und Biogasmaisanbau ist im dlz agrarmagazin Dezember 2016 erschienen.
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