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Dauerkulturfläche integrieren

Durchwachsene Silphie umpflügen: Das bringt sie als Vorfrucht zu Mais

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am Freitag, 03.12.2021 - 06:30

Felder mit der Energiepflanze für Biogas kommen irgendwann wieder in die übliche Fruchtfolge: Wir zeigen, wie sich Durchwuchs bekämpfen lässt, wie viel Stickstoff nachgeliefert wird und wie hoch die Umbruchkosten sind.

Dauerkulturen mit Silphie oder Feldgras lassen sich nach dem Umbruch einfach und mit geringem Kostenaufwand wieder in die betriebliche Fruchtfolge integrieren. Durch den Umbruch werden aber große Mengen an Stickstoff frei. Mais als Nachfrucht hat hier Vorteile. Er unterdrückt nicht nur spät auflaufenden Durchwuchs der Silphie, sondern nimmt auch große N-Mengen auf.

So lässt sich die Dauerkultur für Biogas umpflügen

Das Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig hat dazu Parzellen umgebrochen, auf denen Silphie und Feldgras acht Jahre lang mit einer Selbstfolge Mais standen. Die Wurzelstöcke der Silphie und die Grasnarbe wurden zweimalig mit einer Ackerfräse zerkleinert, um die Saat der Nachfrucht Mais nicht zu behindern. Im Winter und im zeitigen Frühjahr findet unter 5 °C keine Mineralisierung mehr statt.

Direkt vor der Maissaat wurde gepflügt und das Saatbett mit der Kreiselegge bereitet. Gedüngt wurden 180 kg N/ha als Kalkammonsalpeter. Die Fläche wurde zweimal mit 72 mm beregnet. Der Durchwuchs mit 8,2 Silphien/m2 stammte überwiegend aus Knospen an den zerkleinerten Wurzelstöcken und nur zum geringeren Teil aus Samen.

So lässt sich der Silphie-Durchwuchs bekämpfen

Ende Mai wurde eine Tankmischung mit Herbiziden ausgebracht. Sie enthielt 0,35 l/ha Effigo, 1,25 l/ha Elumis und 2,5 l/ha Gardo Gold, wobei Effigo den Wirkstoff Clopyralid enthält, der besonders gegen Korbblütler wie die Silphie wirkt.

Die nach der ersten Spritzung neu aufgelaufene Silphie wurde Mitte Juni mit dem halben empfohlenen Aufwand Lontrel 720 SG mit 83 g/ha Clopyralid bekämpft. Die etwa zehn Prozent Nachzügler entwickelten sich wegen der Lichtunterdrückung nur schlecht und wurden nach der Maisernte untergepflügt.

Der Winterweizen als zweite Silphie-Nachfrucht wurde Ende Oktober mit 0,55 l/ha Herold SC behandelt. Im Frühjahr 2021 wurden im Weizen nur noch 8 Silphien/100 m2 gezählt.

So stark mineralisiert der Stickstoff

Die Stickstoff (N)-Nachlieferung im ersten Jahr nach dem Umbruch von Silphie und Feldgras wurde mit einer N-Bilanz geschätzt. Beim Feldgras lag die Nachlieferung mit 238 kg N/ha innerhalb der Schwankungsbreite von 100 bis 500 kg N/ha für Dauergrünland.

Die Silphie befand sich mit 222 kg N/ha etwa auf dem Niveau von Feldgras. In beiden Fällen stammte der mineralisierte Stickstoff vermutlich zum kleineren Teil aus den zum Umbruch vorhandenen Wurzeln und Stoppeln und zum größeren Teil aus der akkumulierten organischen Substanz.

Das kostet der Umbruch der Energiepflanze Silphie für Biogas

Dabei entstehen umbruchbedingte Zusatzkosten für das zweimalige Fräsen, die Spezialherbizide Effigo und Lontrel 720 SG sowie für eine zusätzliche Überfahrt mit der Spritze. Die Kosten für die Arbeitserledigung auf 2 ha und für die Herbizide betragen 182 Euro/ha.

Diesen Kosten ist jedoch der Vorfruchtwert der Silphie gegenüberzustellen. Der schlägt bei einem Mehrertrag von 11 t/ha Frischmasse (FM) im Vergleich zur Mais-Selbstfolge und einem angenommenen durchschnittlichen Richtwertdeckungsbeitrag von 32 Euro/t FM stehender Bestand mit 352 Euro/ha zu Buche. So wurden die Kosten des Silphieumbruchs durch den Mehrerlös der Folgefrucht mehr als kompensiert.

Mit Material von Siegfried Schittenhelm, JKI

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