Die Bundesländer, in denen es größere Agrarflächen gibt, sprechen sich nahezu einhellig gegen den Anbau aus, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bei Umwelt- und Landwirtschaftsministerien ergab. Prinzipiell offener äußerten sich nur Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) betonte: "Ich bin strikt gegen eine Zulassung von genverändertem Mais." Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU) sagte: "Wir wollen auch zukünftig keine grüne Gentechnik auf unseren Feldern." Der Freistaat dringe darauf, selber entscheiden zu können, was angebaut wird.
Sachsen-Anhalts Ressortchef Hermann Onko Aeikens (CDU) plädierte für eine bundeseinheitliche Regelung bei der Zulassung der Genmaissorte. Es dürfe keine Flickenteppich-Lösung geben. Grüne Gentechnik per se abzulehnen, sei der falsche Weg. Auch aus dem sächsischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium hieß es zum Mais 1507: "Wenn es dazu eine positive Entscheidung der EU gibt, dann muss in Deutschland über die einheitliche Umsetzung gesprochen werden."
Die neue schwarz-grüne Regierung in Hessen will die Landwirtschaft generell gentechnikfrei lassen. In der Frage einer Ausstiegsklausel spreche man sich mit den anderen Ländern ab. Das Saarland, das dem Netzwerk "Gentechnikfreie Regionen in Deutschland" angehört, lehnt den Mais 1507 ebenfalls ab. Eine bundesweite Entscheidung sei besser als eine Ausstiegsklausel, hieß es im Umweltministerium.
Aufgeschlossen für eine solche Klausel ist Schleswig-Holstein. Sollte die Möglichkeit kommen, würde sie geprüft und wenn möglich umgesetzt, erklärte das Landwirtschaftsministerium. Auch Nordrhein-Westfalen befürwortet grundsätzlich eine Klausel. Die für Verbraucherschutz zuständige Thüringer Ministerin Heike Taubert (SPD) sagte: "Das ist eine Notlösung, aber wir würden diese selbstverständlich nutzen." Alle drei Länder lehnten eine Zulassung für den Mais 1507 ab. Auch Brandenburg äußerte Bedenken.
- Breite Ablehnung von gv-Mais 1507 in den Bundesländern (8.2.2014) ...
Schritte zur Zulassung
Bevor er in den EU-Ländern angebaut werden darf, muss der genmodifizierte Mais nun noch ins Sortenregister eingetragen werden. Da Dupont den Antrag ursprünglich in Spanien gestellt hatte, erfolgt zuerst der Eintrag ins spanische Register. Danach darf der Gentech-Mais auf die europäischen Äcker, vermutlich wird dies jedoch erst 2015 möglich sein. Borg erinnerte in der Debatte noch einmal an den Vorschlag der Kommission, den Staaten mehr Möglichkeiten einzuräumen, den Anbau transgener Pflanzen auf ihren Territorien zu verbieten. Auch einige Europaminister hatten dafür plädiert. Der Vorschlag steckt seit einigen Jahren fest, Borg will die Debatte darüber nun in den nächsten Wochen wieder beleben.
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