Für Landwirte und Versicherer ist es nach Naturereignissen eine besondere Herausforderung, den späteren Ertragsverlust in einem Maisbestand zu schätzen und damit den finanziellen Schaden genau zu beziffern. In einer Studie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Pflanzenversicherer legten die Experten den Fokus auf die Auswirkungen eines Totalausfalls einzelner Pflanzen.
Mais: Ertragsverlust hängt vom Zeitpunkt des Schaderergnisses ab
In der Studie wurden in umfangreichen Versuchen 20, 40 und 60 Prozent der Pflanzen zu unterschiedlichen Vegetationsstadien (5- bis 6-Blatt-Statium, 9- bis 10-Blatt-Stadium, Rispenschieben) entfernt, um sturm- oder hagelbedingte Schäden zu simulieren. Zur Einschätzung der Ertragsverluste wurden zusätzlich Kontrollparzellen angebaut. Eine Betrachtung der mehrjährigen Erträge zeigt, dass ein Ertragsverlust von der Intensität und dem Zeitpunkt des Schadereignisses abhängig ist. Die Ertragseinbußen waren letztlich geringer, als man es anhand der Pflanzenverluste erwarten könnte.
Mais kann viele Schäden kompensieren
Der Mais weist ein hohes Kompensationsvermögen auf. Die verbleibenden Pflanzen nutzen den zusätzlichen Standraum, ein größeres Angebot an Nährstoffen, Licht und Wasser oftmals effektiv, indem sie mehr Körner pro Kolben oder mehr Kolben bilden. Allerdings ist dieses Vermögen während der Jugendentwicklung des Maises höher als in späteren Stadien, wenn etwa die Befruchtung oder die Ausbildung der Kolben bereits abgeschlossen sind.
Dennoch sind bei einem sehr großen Ausfall von Maispflanzen auch irgendwann Grenzen erreicht. Die in den Versuchen simulierten Sturm- oder Hagelschäden wurden um durchschnittlich 40 Prozent von den verbleibenden Maispflanzen kompensiert.
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