Nach Angaben der Experten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen sollte beim Herbizideinsatz im Mais auf eine Wachsschicht nicht zu viel Wert gelegt werden. Bei Gräsermitteln wie Cato, Motivell forte, oder Maister power sei sie nicht erforderlich. Dies gelte auch für Bodenherbizide wie Gardo Gold, Spectrum Gold oder Aspekt.
Ätzschäden können demzufolge nur durch Präparate wie B 235, Buctril, Sulcogan, Calaris, Callisto, Elumis, Clio ‐ Produkte und Laudis hervorgerufen werden. Diese treten vor allem auf, wenn auf feuchten Pflanzen behandelt wird und kurz darauf starke Sonneneinstrahlung eintritt. Diese Übergangsphasen sollten gemieden werden.
Ist dies nicht möglich, sollte die Menge des blattaktiven Partners um gut 25 Prozent reduziert werden. Bleibt es eher bedeckt, ist die Gefahr von Ätzschäden deutlich geringer. Bei bedeckter Witterung sollten auch die Aufwandmengen nicht wesentlich reduziert werden.
Feldaufgang Mais: So stehen die Bestände in da
Im Gebiet der LWK Nordrhein-Westfalen ist der vor den kalten Tagen gelegte Mais in der Regel besser aufgelaufen als gedacht. In der Entwicklung haben diese Bestände nach Angaben der Kammer aber kaum Vorsprung gegenüber den Anfang Mai bestellten Flächen.
In vielen früh gesäten Beständen sind einzelne Keimlingsausfälle und Nachaufläufer zu finden, die kaum zum Ertragsaufbau beitragen werden. In Ausnahmefällen sei nach schlechten Feldaufgängen mit weniger als 5 bis 6 Pflanzen/m² nach ‐ bzw. zwischengelegt worden. Nach Möglichkeit sollte versucht werden, diese zur Ernte dann wohl sehr heterogenen Bestände über die Biogasnutzung zu verwerten.
Auflaufprobleme eher schlagspezifisch
Grundsätzlich ist zu erkennen, dass Auflaufprobleme eher schlagspezifisch zu finden sind, wenn dieselbe Saatgutpartie auf anderen Flächen ohne Probleme aufgelaufen ist. Schlechte Feldaufgänge können nach Angaben der Kammerexperten unter anderem
- durch die Bodenbearbeitung oder auch
- durch Verkrustungen auf schluffigen Standorten verursacht werden.
Im Einzelfall könnten unter den diesjährig schwierigen Bedingungen selbst Nuancen in der Ablagetiefe Einfluss auf den Feldaufgang haben.
Auf Schneckenfraß achten
Auf Standorten mit schwereren Böden, wo die Bodenbearbeitung Probleme bereitete und das Saatbett nur klutig und mit Hohlraümen erstellt werden konnte, sollte weiterhin auf Schneckenfraß geachtet werden.
Insbesondere Maiaussaaten nach Feldgras und Grünroggen seien aktuell noch gefährdet. Unter extremen Bedingungen empfiehlt die LWK NRW den Einsatz von Schneckenkorn (3 bis 6 kg je nach Präparat).
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