Frühere Aussaat gegen Dürresommer
Die Forscher suchten nach neuen Ansätzen für die Pflanzenzüchtung und konzentrierten sich auf das Merkmal Kältetoleranz. Die Forscher erhoffen sich dadurch frühere Aussaattermine und eine vorgezogene Jugendentwicklung im regenreichen Frühling, sodass die Maispflanzen gestärkter in die Sommerdürren gehen.
Im Genmaterial der alten Maissorten suchten sie deshalb nach Merkmalen für Kältetoleranz. Auch andere Merkmale gerieten in den Fokus, zum Beispiel die Jugendentwicklung, die Stabilität der Pflanze und die Wuchsform.
Um interessante Merkmale im Genom zu finden, haben die Wissenschaftler eine neue molekulare Methode entwickelt. Anschließend testeten sie drei Landrasse-Sorten mit interessanten Eigenschaften auf verschiedenen Versuchsstandorten in Europa.
Sortenvielfalt aus der Datenbank
Seit 1960 bauen Landwirte in Deutschland ausschließlich Hybridmaissorten an. Moderne Hybridsorten sind Kreuzungen, die gezielt auf Eigenschaften wie Flächenertrag oder Schädlingstoleranz gezüchtet sind. Die Hybridsorten zeigen dadurch eine geringere genetische Vielfalt.
Die Pflanzenzüchter aus München vermuten, dass neben den unerwünschten Eigenschaften auch positive, aber unauffällige Merkmale verloren gegangen sein könnten, zum Beispiel Kältetoleranz.
Alte Landrassen zeigen hingegen hohe genetische Vielfalt und viel Variation innerhalb einer Sorte. Sie sind aber weniger leistungsfähig. Viele dieser mittlerweile unbekannten Sorten sind nur noch in Saatgutdatenbanken zu finden. Für die Wissenschaftler sind die Datenbanken daher ein Schatz. Sie hoffen, dort noch mehr nützliche Merkmale zu finden, um moderne Sorten robuster zu machen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.