Im Norden steht teils noch die Maisausaat an, in anderen Regionen ist der Mais schon aufgegangen. Neben dem Mais kommt aber auch lästiges Unkraut zum Vorschein. Für den Mais, der in seiner Jugend sehr konkurrenzschwach ist, wird das schnell zum Problem. Hier können Striegel und Hacke Abhilfe schaffen. Die Öko-Berater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) geben Praxistipps zur mechanischen Unkrautregulierung im Maisanbau.
Diese Tipps helfen beim Striegeln:
Schon im Vorauflauf lässt sich der Bestand intensiv striegeln, um Unkrautsamen im Boden zum Keimen anzuregen. Damit die Striegelmaßnahme möglichst effektiv wird, gilt folgendes:
- 3 bis 4 Tage nach der Saat mit dem Blindstriegeln beginnen
- bei trockener, sonniger und windiger Witterung striegeln,
- der Boden sollte locker und schüttfähig sein.
Für das Striegeln im Nachauflauf gilt:
- Kein Striegeln während des Feldaufgangs oder kurz davor. Erst ab dem BBCH 11 wird der Keimling etwas robuster.
- Nachmittags striegeln. Dann sind die Pflanzen elastischer.
- Nicht verschütten, etwa durch hohe Geschwindigkeiten.
- Querstriegeln ist sehr effektiv. Dazu mit niedrigem Reifendruck und breiten Reifen fahren, um die Pflanzen nicht zu schädigen.
Das ist beim Hacken zu beachten
Folgende Tipps gibt Markus Mücke vom Ökoteam für den Einsatz der Scharhacke:
- Hacken muss so flach wie möglich erfolgen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit verloren geht. Andererseits sollte es tief genug erfolgen, um die Unkräuter effektiv abzuschneiden.
- die Hackschare sollten sich überlappen, um die ganze Fläche zu treffen. Je nach Bodenart eignen sich verschiedene Hackwerkzeuge, wie etwa Gänsefußschare oder Flachhackmesser.
- die Schare sind so nah wie möglich an der Kultur zu führen, ohne zu Verschütten. Dabei helfen in kleinen Kulturstadien Schutzbleche.
- der Boden sollte gut abgetrocknet sein. Windiges, trockenes Wetter hilft zusätzlich beim Vertrocknen der Unkräuter.
- bei Hacken mit Kameralenkung sollten die Seitenverstrebungen des Unterlenkers arretiert sein, damit keine ungewollten, seitlichen Bewegungen erfolgen
Inerhalb der Reihe, helfen Fingerhacke und Torsionszinken, das Unkraut zu beseitigen. Letztere eignen sich eher für sandige, schüttfähige Böden. Die Fingerhacke ist überall einsetzbar, bekommt bei Steinen aber schnell Probleme. Außerdem ist sie sehr genau einzustellen.
Für lehmige und verschlämmte Böden eignet sich laut den Beratern vor allem die Sternrollhacke, die mit relativ hohen Geschwindigkeiten von 15 bis 20 km/h zum Einsatz kommt.
Häufeln hilft vor Reihenschluss
Zum Abschluss, kurz vor Reihenschluss, eignet sich auch die Häufeltechnik. Neben dem Entfernen des Unkrauts fördert das Häufeln die Bodenerwärmung. Das hilft, die Nährstoffe im Boden zu mineralisieren.
Zum Häufeln eignet sich die typische Technik aus dem Kartoffelbau. Die Berater empfehlen, vor dem Häufeln noch organische Dünger im Bestand auszubringen, um sie mit dem Häufler einzuarbeiten.
Wichtig ist aber, dass die Unkräuter zwischen den Reihen gründlich verschüttet werden. Unsauberes Häufeln kann das Wachstum einige Unkräuter sogar anregen. Der weiße Gänsefuß kann den Mais in diesem Stadium immer noch überwuchern.
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