Für die Überschwemmungen in den vergangenen Wochen gibt Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD) auch der "intensiven Landwirtschaft" eine Mitverantwortung. Insbesondere der Maisanbau sei bei Dauerregen im Frühsommer ein zusätzlicher Risikofaktor für Überflutungen, erklärte die SPD-Politikerin am vergangenen Mittwoch in einer Aktuellen Stunde des Bundestages. Unterstützung erhielt Hendricks dabei von NABU und dem Bund Naturschutz Bayern (BN).
Ein WDR-Fernsehbeitrag mit dem Titel "Maisanbau verursacht Überschwemmungen" vom vergangenen Montag befasst sich auch mit dem Thema. Das Video wird auf unserer facebook-Seite rege diskutiert.
'Die Menge an Regen machts'
Christoph schreibt: "Die Menge an Regen machts. Wenn die Böden vollgesaugt sind und es kommt Starkregen, dann läuft das Wasser oben drüber ab. Das passiert dann auf allen Flächen, also auch auf Wiesen oder im Wald. Also erst richtig recherchieren und dann senden. Der Landwirt soll wieder der Sündenbock sein."
Melanie stimmt dem zu: " Das ist Schwachsinn! Wenn es - wie bei uns - innerhalb von 4 Tagen 500 l Regen gibt, nimmt das kein Boden mehr auf, weil er bombenvoll ist."
Carsten stellt sich folgende Frage: "Was ist Ursache und was ist Wirkung? Warum stellt keiner die Frage, wie überhaupt soviel Wasser von der Luft getragen werden konnte oder woher die Energie dazu und die Feuchtigkeit kam?"
Journalistsche Arbeit wird kritisiert
Walter kommentiert die journalistische Arbeit: "Meines Erachtens stehen die beiden 'Spezialisten' auf dem Vorgewende rum, wo man eh schon sieht, dass weniger Pflanzen stehen. Wenn, dann hätten sie schon min. 50 Meter ins Feld reingehen müssen."
"Die stehen in einer Spritzspur, da ist doch klar, dass der Boden verdichtet ist", findet auch Marvin.
Andy schreibt: "Ja wenn man sonst keinen Schuldigen findet, schiebt man es den Bauern in die Schuhe. Die müssen ja eh schon für genug [...] gerade stehen, da kommts dann da drauf auch nicht mehr an."
Scharfe Kritik vom Bauernverband
Auf die Vorwürfe Hendricks reagierte auch der Deutsche Bauernverband (DBV) mit scharfer Kritik. "Ideologisch verbrämte und falsche Schuldzuweisungen helfen nicht, am allerwenigsten den Hochwasseropfern", betonte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken in einer Pressemeldung. Krüsken warf der Bundesumweltministerin ein Ablenkungsmanöver vor, "um die eigene Erfolglosigkeit bei der Senkung des Flächenverbrauchs zu kaschieren".
Auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) wehrte sich gegen Schuldzuweisungen an die Adresse der Landwirtschaft. In seiner Reaktion auf einen WDR-Fernsehbeitrag machte der Verband darauf aufmerksam, dass in den von Überschwemmungen betroffenen rheinischen Gebieten der Maisanbau keine große Bedeutung habe. Insgesamt hätten die Böden die starken Niederschläge gut aufnehmen können.
Laut RLV-Angaben liegt das in erster Linie daran, dass die Landwirte in den vergangen Jahren viel für den Erosionsschutz getan haben, etwa durch Verzicht auf den Pflug oder den Anbau von Zwischenfrüchten. Vielerorts bemühten sich die Landwirte auch beim Maisanbau bereits, bodenschonend vorzugehen. Der Verband verwies auf den Anbau von Untersaaten und die pfluglosen Bodenbearbeitung.
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