Mit Bromoxynil verschwindet ein weiteres Herbizid vom EU-Markt. Die EU-Kommission hat jetzt die erneute Genehmigung des Wirkstoffs verweigert.
Damit müssen die EU-Mitgliedsländer handeln und die Zulassungen der einzelnen Mittel bis spätestens 17. März 2021 widerrufen.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als für Deutschland zuständige Zulassungsbehörde wird noch bekanntgeben, bis wann die einzelnen Herbizide mit dem Wirkstoff Bromoxynil hierzulande noch verkauft und verbraucht werden dürfen. EU-weit ist spätestens am 14. September 2021 Schluss mit dem Einsatz von Bromoxynil.
Bromoxynil in zahlreichen Maisherbiziden enthalten
Der Wirkstoff Bromoxynil ist vor allem als blattaktives Mittel in diversen Maisherbiziden bekannt, etwa unter den Handelsnamen B 235, Buctril oder Zeagran Ultimate.
Erst im Frühjahr 2020 hatte der Anbieter Nufarm sein bromoxynilhaltiges Maisherbizid B 235 wegen Abweichungen in der Zusammensetzung deutschlandweit zurückgerufen. Davon betroffen waren auch weitere Zulassungen des Mittels unter den Vertriebsnamen Phytavis Scooter, Profi Bromo 235, Lotus BMX und UP BMX.
Fruchtbarkeitsschädigend, aber ohne Alternativen
Bromoxynil gelte als reproduktionstoxisch, also fruchtbarkeitsschädigend, heißt es im EU-Amtsblatt. Für anwohnende Kinder sei ein Risiko bei der Anwendung selbst bei Maßnahmen zur Risikominderung „nicht vernachlässigbar“, berichtet die europäischen Zulassungsbehörde EFSA.
Zwar stünden „möglicherweise nur unzureichende chemische Alternativen“ zu Bromoxynil bereit, aber es gäbe ausreichend nichtchemische vorbeugende und Behandlungsmöglichkeiten, so das EFSA-Fazit.
Wir berichten auf agrarheute, sobald die deutschen Verkaufs- und Verbrauchsfristen feststehen.
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