Der vom amerikanischen Kontinent eingeschleppte Herbst-Heerwurm habe in kürzester Zeit bereits sieben Länder im südlichen Afrika befallen, erklärte am Donnerstag David Phiri von der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO). "Schädlinge kennen keine Landesgrenzen", warnte der FAO-Koordinator für das südliche Afrika nach einer regionalen Krisensitzung in Simbabwes Hauptstadt Harare.
Der Schädling sei eine Gefahr für ganz Afrika. Die Kosten des Schädlingsbefalls könnten wegen drohenden Ernteausfällen und der Bekämpfung der Raupen sehr hoch ausfallen. In Brasilien gebe die Regierung jährlich rund 600 Millionen Dollar aus, um den Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda) zu bekämpfen, erklärte Phiri. Solche Summen könnten Länder in Afrika nicht aufbringen. "Die möglichen Konsequenzen für den Lebensunterhalt der Menschen und die Lebensmittelversorgung sind gravierend", erklärte Phiri.
Herbst-Herrwurm befällt vor allem Mais
Der Herbst-Heerwurm befällt vor allem Mais, das wichtigste Grundnahrungsmittel der Region. In Sambia sind bereits 130.000 Hektar Mais betroffen, in Simbabwe alle zehn Provinzen, auch in Teilen Südafrikas wüten die Raupen.
Der Herbst-Heerwurm gilt als einer der schlimmsten Schädlinge Nord- und Südamerikas. Forscher vermuten, dass er 2016 versehentlich mit Flugzeugen nach Westafrika eingeschleppt wurde.
Schädling könnte sich in Mittelmeerraum verbreiten
Laut "Neue Züricher Zeitung" meinen Experten warnend, dass sich die Art schon bald von Afrika bis in den europäischen Mittelmeerraum verbreiten könnte. "Es wird wahrscheinlich dazu kommen, und wir können den Heerwurm nicht ausrotten", erklärte demnach Matthew Cock, der leitende Forscher des Zentrums für Landwirtschaft und Biowissenschaften im englischen Egham.
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