Die späte Maisaussaat hat auch die Entwicklung des Maiszünslers verzögert. Aktuell beginnt in den wärmeren Lagen Süddeutschlands der Zuflug des Falters, wie das Monitoring auf isip.de zeigt.
Maiszünler: Larven bohren sich in die Maispflanze ein
Die Falter legen ihre Eier vor allem auf den Blattunterseiten der oberen Blattetagen ab. Von dort verbreiten sich die Larven auch auf Nachbarpflanzen und bohren sich in die Stängel ein. Sehr warme Witterung begünstigt die Entwicklung. Fraßlöcher, Bohrmehl und Raupenkot sind sichere Zeichen für Befall.
Ausgehöhlte Stängel und abgeschnittene Nährstoffwege lassen später die Maisfahnen oder gar die ganze Pflanze abknicken. Befall mit dem Maiszünsler schafft außerdem Eingangspforten für Maisbeulenbrand oder Fusariumarten, die Stängelfäule auslösen können.
Zünsler mit Trichogramma oder Insektiziden bekämpfen
Mit einer Kombination aus biologischen, chemischen und mechanischen Verfahren lässt sich Befall vorbeugend verhindern oder eindämmen. Voraussetzung sind intensive Bestandskontrollen.
Biologisch hilft das Ausbringen von Trichogramma-Schlupfwespen. Die parasitieren die Eier und lassen sie absterben. Der natürliche Feind kann entweder per Hand oder per Drohne ausgebracht werden:
Beim manuellen Verfahren sind Trichogramma-Puppen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien auf Pappkärtchen aufgeklebt. Sie werden in den Beständen gleichmäßig verteilt aufgehängt. Rund 50 Karten pro Hektar sind dafür nötig.
Für die Drohnenausbringung sind die Nützlinge in Kugeln eingeschlossen, die ca. alle 7 m über dem Feld ausgebracht werden. Sie erreichen laut Deutschem Maiskomitee mit 70 Prozent fast den Wirkungsgrad einer chemischen Behandlung.
Insektizide lassen sich einsetzen, aber meist nur zum Zeitpunkt der Eiablage – vorausgesetzt, die Höhe des Maises lässt eine Behandlung noch zu. Später in der Vegetation sind chemische Maßnahmen nur mit aufwendigen Stelzenspritzen möglich.
Maisstoppel zerkleinern: Wirkungsvoll gegen den Zünsler
Die mechanische Zerkleinerung der Maisstoppel ist ein wichtiger Schlüssel, um die Maiszünslerpopulation zu reduzieren. Nach der Ernte dient die Maisstoppel der Larve als Winterquartier. Ein gründliches Zerkleinern und Einarbeiten der Erntereste unterbricht den Lebenszyklus im Winter.
In Süddeutschland wurden mittlerweile Maiszünslerrassen gefunden, die pro Jahr zwei Generationen ausbilden können. Hier ist eine zweimalige Behandlung nötig.
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