
Der Maiszünsler ist längst nicht mehr nur auf die wärmeren Regionen beschränkt. In Bayern kommt er beispielsweise seit 15 Jahren flächendeckend vor. Auf globalem Maßstab vernichten die Zünslerraupen vier Prozent der Ernte, schätzt die Welternährungsorganisation FAO.
Schon zwei bis drei Raupen pro Pflanze verursachen 10 bis 30 Prozent Ertragsverluste, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) festgestellt. Zudem droht durch die Bohrlöcher Pilzbefall.
Auch das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) aus der Osteifel stellt in den letzten Jahren zunehmende Schäden fest; vor allem durch Stängelbruch bei Körnernutzung. „2017 wurden auch Bestände von Silomais in den Mittelgebirgslagen heimgesucht.“
Bohrmehl als sicheres Indiz
Woran lässt sich Befall erkennen? Bohrmehl und Raupenkot auf den Blättern und abgeknickte Maisfahnen kurz nach der Blüte sind ein sicheres Zeichen. Bei stärkerem Besatz bleiben erhebliche Ertrags- und Qualitätsverluste nicht aus.
Vorbeugen: Maisstroh zerkleinern
Die beste Vorbeugung gegen nächstjährigen Befall ist beim Silomais ein tiefes Abhäckseln oder beim Körnermais ein Zerkleinern von Stroh und Stoppel durch eine Fräse oder Scheibenegge.
„Erfahrungsgemäß reichen aber diese Maßnahmen allein nicht aus, um die Maiszünslerpopulation unter der Schadschwelle zu halten“, berichtet die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft. „Nur tiefes (25 cm), sauberes Unterpflügen der Maisstoppeln und des Maisstrohs ist eine langfristig Erfolg versprechende Bekämpfungsmethode.“
Bekämpfen: Trichogramma als Karten oder Kugeln ausbringen
Bei aktuellem Befall ist die biologische Bekämpfung mit Schlupfwespen die zurzeit bevorzugte Alternative. „Ein effizientes Verfahren ist das Aussetzen des Eiparasiten Trichogramma brassicae“, sagen die Berater aus der Osteifel.
Die Trichogrammakarten müssen etwa Mitte bis Ende Juni mit der Hand ausgebracht werden, wobei rund 50 Karten je Hektar gleichmäßig verteilt aufgehängt werden. Die auf der Karte aufgeklebten Eier sind unterschiedlich weit entwickelt.
Auch mit Hand oder Drohne
Alternativ lassen sich Trichogrammakugeln händisch im Bestand verteilen oder schnell und effektiv mit Multikopter ausbringen. „Eine frühzeitige Bestellung beim Landhandel ist notwendig“, raten die DLR-Pflanzenbauexperten.
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