Ackerfrüchte mit relativ niedrigem Faktoreinsatz sparen teure Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Diesel und Maschinenkosten. Sie brauchen weniger Überfahrten. Durchdachte Fruchtfolgen helfen dabei, teure Energie im Ackerbau zu sparen.
1 Mit Sommerungen Pflanzenschutzmittel sparen
Sommergetreide, Körnerleguminosen oder Alternativfrüchte bieten wirtschaftliche Chancen. Zwar haben Sommerungen, etwa Hafer oder Sonnenblumen, oft noch geringere Marktleistungen, aber das gleichen sie bei den gesparten Betriebsmitteln an Mineraldünger und Pflanzenschutz zum Teil mehr als aus.
Wie bei Dinkel oder Braugerste zählt für den betriebswirtschaftlichen Erfolg aber nach wie vor eine gute Vermarktung. Letztlich spart extensiver, vielfältiger Anbau bis hin zur Bioumstellung unter dem Strich Ressourcen.
2 Alternative Kulturen prüfen
Mais, Weizen und Ölfrüchte bleiben zwar ökonomisch wichtig. Zugleich rücken aber vergessene Kulturen wieder in den Fokus. Das sind etwa Sonnenblumen, weil das größte Exportland ausfällt, oder Leguminosen, weil sie Stickstoff aus der Luft binden.
Etliche Arten rücken durch gestiegene Nachfrage in den Blick. Die Palette reicht von Hanf über Kichererbsen, Linsen, Senf, Quinoa, Amaranth und Buchweizen bis hin zu Körnerhirse oder Lupinen. Etwas in den Hintergrund rücken Kulturen wie Silomais für Biogas oder Zuckerrüben, bei denen die Preise weniger stark steigen.
3 Organische Dünger effizienter nutzen
Geld sparen lässt sich im Ackerbau mit organischen Düngern, soweit verfügbar. Wirtschaftsdünger sind bares Geld wert, auch wenn die Nährstoffgehalte nicht immer exakt bekannt sind. Gülle, Gärreste, Mist, Trockenkot und Kompost ersetzen teure Mineraldünger. Gärreste sind flüssiger und homogener und lassen sich leichter ausbringen. Das spart Zugkraft.
Moderne Ausbringtechniken senken zudem Auswaschung und Ammoniakemissionen. Mist und Kompost unterstützen zudem den Humusaufbau und helfen langfristig, Wasser im Boden zu halten.
4 Neue Verfahren oder Zusätze ausprobieren
Gülle ansäuern oder Nitrifikationshemmstoffe und N-Inhibitoren zu verwenden spart ebenfalls Energie. Auch neuere Möglichkeiten können sich lohnen, Stickstoff und Phosphat aus Wirtschaftsdüngern effizienter zu nutzen, etwa mit Struvit.
Bei der Mischung aus feinem Kieserit mit Gülle fällt Magnesium-Ammonium-Phosphat aus. Die Kristalle verbessern die Düngeeffizienz, verbunden mit Strip-till-, Depot- oder Injektionsdüngung. Mineralische Unterfußdüngung in Mais lässt sich damit sparen.
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5 Gut kalken und Biologicals selbst testen
An Kalk ist nie zu sparen. Regelmäßige Erhaltungs- und Gesundungskalkung sind unabdingbar, kalkzehrende Dünger sind zu berücksichtigen.
Weiter ersetzen Boden- oder Pflanzenhilfsstoffe, Biostimulanzien oder Biologicals, teure Betriebsmittel teilweise. Sie schließen Nährstoffvorräte auf, sparen Dünger, hemmen schadhafte Mikroorganismen und fördern Wurzelentwicklung, Nährstoffaufnahme und Wassereffizienz.
6 Die Effizienz überall steigern
Stickstoff (N)-effiziente und krankheitsresistente Sorten sparen Betriebsmittel. Unterfuß- und Saatband- oder Spotbehandlungen helfen ebenso wie effiziente N-Formen und N-Inhibitoren. Teilflächenapplikationen und Bandspritzen sparen ein Viertel an Präparaten.
Smarte Technik senkt den Einsatz. Präzise Lösungen zur teilflächengenauen Saat, nützliche Apps etwa zur elektronischen Unkrauterkennung und zum ferndiagnostizierten Spritzstart oder digitale Hilfen zur Düsenwahl und zur Onlineüberwachung von Gelbschalen sind Ansätze, Mittel zu sparen.
7 Die Kosten insgesamt senken
Sparen lässt sich womöglich auch bei den Arbeitserledigungskosten, etwa durch günstigere Aushilfen. Bei teuren Pachten muss gegebenenfalls die ein oder andere weit entfernte Fläche notgedrungen gekündigt werden, damit zu weite Fahrten entfallen.