So ackern Ostfriesen: Mais und Raps auf Dämmen
Reinke Tyedmers und Arne Rible wirtschaften auf den nassen Marschböden Ostfrieslands. Der Mais wächst bei ihnen auf dem Damm - ein echtes Erfolgskonzept.

Klaus Strotmann, agrarheute
am Donnerstag, 01.03.2018 - 07:00
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Jan-Philipp Eberstein
Milchviehhalter Reinke Tyedmers (li.) und Bullenmäster Arne Rible (2. v. li.) bauen neben Mais zum ersten Mal auch Raps auf Dämmen an. Dirk Backhaus und Jan Juister (re.) begleiten die Praktiker fachlich.
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Arne Rible hat diesen Maisacker 2016 mit massiven Verdichtungen übernommen. Dank Dammanbau war die Ernte im letzten Herbst problemlos.
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In den Maisstoppeln stand im Januar zwar wie überall das Wasser. Die Ernte im Oktober war auf diesem Schlag aber - anders als in den deutlich trockeneren Vorjahren - kein Problem. Dank der Dämme war der Boden deutlich tragfähiger.
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Milchviehhalter Reinke Tyedmers hat mittlerweile schon zwei Maisernten von Dämmen eingefahren: im Jahr 2016 mit Trockenstress und bei der extremen Nässe 2017. "Lässt man die nicht geplante separate Tiefenlockerung außen vor, kostet die Dammsaat unter dem Strich ähnlich viel wie herkömmliches Maislegen."
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Bullenmäster Arne Rible: "Nach der Tiefenlockerung im Herbst haben wir die Gülle mit einem Flügelschargrubber eingearbeitet und mit einer Scheibenegge die Kluten zerkleinert. Den Rest hat das Dammlegegerät erledigt." Der Lohnunternehmer konnte 44 t/ha Silomais bei knapp 37 Prozent Trockensubstanz häckseln.
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Dirk Backhaus vom Agrarhandel Weser-Ems war anfangs skeptisch. "Ich hatte Sorge, dass der Mais auf schwerem Boden überhaupt keimt, wenn ich vor dem Legen in den Boden schlitze und dann keine optimale Krümelstruktur habe." Seinen herkömmlich gedrillten Mais konnte er aufgrund der Nässe lange Zeit nicht ernten. 2018 wird auch er den Mais in Dämmen legen.
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Pflanzenbauberater Jan Juister hat den Stein mit den Dammkulturen erst ins Rollen gebracht. Einen Vorteil sieht er mit Blick auf die Düngeverordnung: "Wir konzentrieren die Nährstoffe im Damm. Auf eine klassische Unterfußdüngung kann dann gegebenenfalls verzichtet werden."
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Die Marschböden neigen durch die feine Schluffstruktur extrem zum Verschlämmen. Im vergangenen Herbst starteten die Ostfriesen einen weiteren Versuch mit Raps auf Dämmen.
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So zeigte sich Reinke Tyedmers' Raps Mitte Januar. Anders als auf den benachbarten Flächen konnte das Wasser hier in den Furchen gut ablaufen, gut erkennbar an den hellen Rändern.
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Bei der Aussaatstärke sind starke Nerven nötig: Gerade einmal 25 Körner/m2 kommen bei 75 cm Reihenabstand in den Boden. Wie weit der Raps das in den kommenen Monaten kompensieren kann, wird sich zeigen.
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Der Ackercheck Mitte Januar: Die Einzelpflanze ist gut entwickelt und der Wurzelhals rund dreimal so dick wie herkömmlich gedrillter Raps. Es sind bereits viele Seitenwurzeln sichtbar.
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Jan Juister ist zuversichtlich und erwartet 50 dt/ha - trotz geringerer Aussaatstärke. Der Berater ist überzeugt: "Wenn auf einer Rapsfläche einen Tag das Wasser steht, kostet das Ertrag." Spannender Nebeneffekt: Dammkulturen werden weniger von Gänsen heimgesucht, weil sie dort weniger gut starten und landen können.
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Mit einer Kombination aus Dammformer mit Rückverfestiger und geeigneter Einzelkorndrille wurden sowohl der Mais als auch der Raps gesät. Der neue Dammformer von Dammprofi und die Sämaschine Prosem von Sola ermöglichte eine deutlich gleichmäßigere Aussaat als die Technik des ersten Versuchsjahres.
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