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Gewässerschutz

Terbuthylazin-Auflagen: Diese TBA-freien Alternativen gibt es für Mais

Unkrautbekämpfung in Mais
am Freitag, 08.04.2022 - 12:56 (Jetzt kommentieren)

Terbuthylazin hat seit diesem Jahr strenge Auflagen bekommen. Welche Herbizide können Sie noch in Mais verwenden? Eine Auswahl.

Terbuthylazin (TBA) ist mit seinen Abbauprodukten im Grundwasser nachweisbar. Einige Bundesländer verbieten den Einsatz des herbiziden Wirkstoffs daher bereits in Wasserschutzgebieten.

Ab dieser Saison hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als Zulassungsbehörde die Auflagen für Maisherbizide mit TBA bundesweit verschärft. Die neue Auflage heißt NG (= Naturraum Grundwasser) 362 und besagt, dass eine Fläche innerhalb eines Dreijahreszeitraums nur noch einmal und mit maximal 850 g Terbuthylazin behandelt werden darf.

Wichtig: Die Auflage gilt auch rückwirkend. Falls in den letzten Jahren also TBA eingesetzt wurde, ist die Verwendung 2022 unzulässig.

Welche Herbizide sind von der TBA-Auflage betroffen?

Betroffen von der neuen Auflage sind die Herbizide Calaris, InnoProtect Calaris, Click Pro, Spectrum Gold, Aspect, Gardo Gold, Primagram Gold und Successor.

TBA ist für den Maisanbau ein wichtiger Wirkstoff. Nach Angaben von Syngenta wurden über 50 Prozent der Maisflächen bisher mit diesem herbiziden Wirkstoff behandelt. Zudem treten gerade in Mais verschärft ALS (Sulfonylharnstoffe)-resistente Hirsen auf.

Maisherbizide ohne Terbuthylazin

Die Pflanzenschutzmittelindustrie bewirbt jetzt verstärkt TBA-freie Alternativprodukte. Hier eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Peak (Syngenta): ab 2022 in zwei neuen Packs erhältlich: Callisto Peak Pack (1 l/ha Callisto, 20 g/ha Peak), Callisto P Dual (1 l/ha Callisto, 20 g/ha Peak, 1 l/ha Dual Gold, inklusive Resistenzvorsorge gegen Hirsen). Beide zum Entwicklungsstadium BBCH 12 bis 17
  • Adengo + Laudis (Bayer): Adengo soll die durch den TBA-Wegfall entstandene Lücke mittels einer Bodenwirkung schließen; Stärken gegen Hirsen, Stiefmütterchen und Storchschnabel. Adengo im frühen Vorauflauf (0,25-0,33 l/ha), Laudis flexibel als Blattmittel (1,5-2,0 l/ha).
  • MaisTer Power (Bayer): Als Soloanwendung (BBCH 12-16) mit 1,5 l/ha breit wirksam, auch gegen Gräser, Dauerwirkung und nach zwei Stunden regenfest
  • Valentia (Formgroup): Das Herbizid kombiniert die Wirkstoffe Fluroxypyr und Florasulam und soll einerseits Bromoxynil ersetzen können, andererseits als Soloeinsatz gegen Problemunkräuter möglich sein. In Kombination auch mit Mesotrione oder Nicosulfuron.
  • Spectrum, Spectrum Plus, Spectrum, Spectrum Aqua Pack (Spectrum + Stomp Aqua): TBA-freie Lösungen von BASF.
  • Zingis (Adama): Terbuthylazin- und S-Metolachlor-frei, breit wirksam gegen gängige Unkräuter und Hirsen. 0,29 l/ha + 2 l/ha Mero.
  • Arigo Spectrum Plus Pack: Arigo (Corteva) kombiniert zwei Sulfonylharnstoffe. Mit Spectrum als bodenwirksamem Mischpartner Kontrolle von Unkräutern, Ungräsern und Hirsen. 250 g/ha Arigo + 0,25 l/ha Formulierungshilfsstoff + 2,5 l/ha Spectrum Plus.
Mit Material von BVL, Pflanzenschutzmittelhersteller
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