Die Projektarbeit des 24-Jährigen untersucht den Einfluss verschiedener Varianten der Unterfußdüngung auf den Ertrag von Silomais. Verglichen hat der Agrarservicemeister folgende Varianten:
- A: 150 kg/ha handelsüblichen Unterfußdünger YaraMila Mais (mit 19 % N und 17,4 % P2O5),
- B: 25 kg/ha Mikrogranulat Microstar PZ (mit 10 % N und 40 % P2O5) plus 92 l/ha AHL,
- C: die Kombination beider Dünger mit 85 kg YaraMila + 20 kg Microstar PZ + 37,5 l/ha AHL,
- 0: die Null-Variante mit Verzicht auf Unterfußdüngung.
Der einjährige Versuch stand auf einer Fläche nahe Jever, Landkreis Friesland, Niedersachsen. Jede Variante wurde mit 30 cbm Rindergülle gedüngt. Bei einheitlicher Bestellung war der Praxisvergleich in großtechnischem Maßstab angelegt. Für jede Variante gab es eine Wiederholung.
Unterfußdünger oder Mikrogranulat oder beides
Beim Platzieren der Unterfußdünger liegt der Unterschied darin, dass die herkömmliche Variante 5 cm tiefer und 5 cm versetzt zur Saatreihe abgelegt wird. Das soll Ätzschäden am Mais vermeiden.
Das Mikrogranulat lässt sich dagegen direkt mit dem Saatkorn in die Saatrille legen. Diese räumliche Nähe soll zusammen mit dem hohen Anteil gut wasserlöslicher Nährstoffe dafür sorgen, dass die Maispflanzen direkt nach der Keimung davon profitieren. So entsteht ein Wachstumsvorsprung.
Die Aussaat war am 10. Mai 2017 mit 9 Kö. /m² Saatstärke. Das Unkraut wurde einheitlich am 2. Juni 2017 mit einer Kombination von Gardo Gold und Peak bekämpft.
Die Flächen wurden wöchentlich bonitiert. Das zeigte, dass die Variante 0 über den gesamten Zeitraum weniger Blattmasse bildete. Sie wies einen Wachstumsknoten weniger auf als die Varianten A, B und C. Bei Wuchshöhe, Stängeldurchmesser und Wurzelwerk war Variante C den anderen drei überlegen.
Diese Ertragsunterschiede hat Kieselhorst ermittelt
Der Ertrag wurde am 17. Oktober 2017 gemessen. Genaue Teilflächen hat Kieselhorst von Hand beerntet und das Gewicht der Gesamtpflanzen und der Kolbenmasse bestimmt. Die kompletten Parzellen wurden am 19. Oktober 2017 geerntet. Beprobt wurde das Häckselgut auf den Gehalt an Trockensubstanz- (TS-), Stärke- und Nettoenergielaktation (NEL).
Weiter hat der Agrarservicemeister auch die Kosten genau ermittelt. Dabei hat er die zusätzlichen Betriebsmittel und auch die höheren Maschinenkosten berücksichtigt, die die Ausbringeinheit für das Mikrogranulat verursachen. Die Tabelle zeigt die Ergebnisse.
So schnitten die Varianten ab: Erträge und Kosten der Versuchsvarianten
| Variante 0 | Variante A | Variante B | Variante C |
FM-Ertrag (t/ha) | 48,4 | 57,78 | 56,35 | 58,66 |
TS-Gehalt (%) | 34,1 | 34,1 | 36,6 | 40,1 |
TM-Ertrag (dt/ha) | 165,04 | 197,03 | 206,24 | 235,23 |
TM- Ertrag relativ | 100 | 119 | 125 | 143 |
Stärkeertrag (dt/ha) | 60,74 | 56,15 | 67,03 | 86,8 |
Stärkeertrag relativ | 100 | 92 | 110 | 143 |
NEL je ha | 105628,16 | 120188,18 | 131994,24 | 150545,02 |
NEL relativ | 100 | 114 | 125 | 143 |
Verfahrenskosten (€/ha) | 781,97 | 869,84 | 934,75 | 946,03 |
€ je dt TM | 4,74 | 4,41 | 4,53 | 4,02 |
€ je MJ NEL | 0,0074 | 0,0072 | 0,0070 | 0,0062 |
Düngeverordnung fordert mehr Effizienz
In dem einjährigen Praxisversuch wirkte sich das Mikrogranulat vorteilhaft auf Ertrag und Qualität aus. Am besten zeigte sich aber die Kombination aus herkömmlicher Unterfußdüngung und Mikrogranulat. Kieselhorst: „Außerdem lässt sich mit Mikrogranulaten die Ausbringmenge an mineralischen Unterfußdüngern reduzieren“.
Im Kontext der Düngeverordnung lassen sich organische Dünger so effizienter einsetzen. „Daher ist es sinnvoll, entsprechende Technik bei ausreichender Nachfrage vorzuhalten“, meint der Agrarservicemeister, der beim Unternehmen Büsing und Lübben in Elsfleth ausgebildet wurde und beim Ahlhorn Agrar-Service angestellt ist.